Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Spannweite von 18 MeternEntwurf für Fußgängerbrücke am Gemünder Friedhof vorgestellt

Lesezeit 4 Minuten
Die Visualisierung zeigt die Brücke über die Olef mit dem Geländer.

So könnte die neue Brücke am Gemünder Friedhof nach einem Vorentwurf aussehen.

Rund eine halbe Million Euro soll die neue Fußgängerbrücke am Gemünder Friedhof kosten. Diskutiert wird noch über eine Treppe als Zugang zum Friedhof.

Dem aktuellen Vorentwurf für die Fußgängerbrücke an der Breslauer Straße/Friedhof in Nierfeld hat der Stadtentwicklungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung im Rathaus zugestimmt. Bemängelt wurde nur, dass eine Treppe als direkter Zugang von der Brücke zum Friedhof fehle. Doch die hat die Untere Wasserbehörde (UWB) bislang abgelehnt hat, weil die Treppe bei Überschwemmungen für zusätzliche Verstopfungen sorgen könnte.

Die Brücke am Friedhof ist eine wichtige Fußgängerverbindung, die auch von Kindern der Grundschule genutzt wird. Bei der Flut 2021 war das Bauwerk weggespült worden. Anwohner hatten kurz danach bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob nicht schnell eine Ersatzlösung realisiert werden könne. Wegen der großen Spannbreite konnte aber kein Standardbrückensatz verwendet werden. Außerdem musste für das neue Bauwerk eine Statik erstellt werden.

Brücke und Friedhof werden auch künftig überschwemmt

„Wir haben verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Querschnitten geprüft“, sagte Planer Lorenz Cornelissen. Man könne sie nicht so hoch bauen, dass sie von extremen Hochwassern nicht betroffen sei. Die Brücke werde künftig ebenso wie der Friedhof selbst überschwemmt werden. Deshalb werde das Widerlager auf Pfählen errichtet. Als Überbau sei eine Stahlkonstruktion vorgesehen.

„In dem Brückengeländer werden für den Fall, dass sich Treibgut ansammelt, Sollbruchstellen vorgesehen“, so der Diplom-Ingenieur. Die neue Brücke werde 1,30 Meter höher errichtet als die alte und soll mit 18 Metern eine drei Meter größere Spannweite haben. An beiden Seiten des Bauwerks sind laut Planer Rampen vorgesehen. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, seien Zwischenpodeste vorgesehen.

Verschwenkung des Bauwerks wäre zu teuer gewesen

Ursprünglich sei eine Brücke mit Verschwenkung vorgesehen gewesen, um großzügige Radien für die Radfahrer zu ermöglichen. „Doch diese Lösung wäre zu teuer und würde bei Überschwemmungen mehr Widerstand bieten“, so Cornelissen. Deshalb habe man sich für eine gerade Verbindung wie bisher auch entschieden, die ungefähr in einem rechten Winkel auf den Weg am Friedhof trifft. „Der Knick am Friedhof ist gut, damit nicht zu schnell mit Fahrrädern über die Brücke gefahren werden kann“, sagte Bürgermeister Ingo Pfennings. Das Problem mit den Radfahrern kenne man vom Urftradweg.

„Die Zuwegung am Friedhof ist für die Baufahrzeuge sehr schmal. Wir werden deshalb für die Arbeiten, ähnlich wie aktuell beim Bau in Schleiden, die halbe Olef verrohren müssen“, führte der Planer aus. Das sei aber mit der UWB abgestimmt.

Direkte Verbindung von der Brücke zum Friedhof gefordert

„Wie kommt man denn von der Brücke auf den Friedhof?“, wollte Daniel Groß (SPD) wissen. „Man muss von der Rampe aus nach rechts gehen und dann nach ein paar Schritten links abbiegen“, entgegnete der Planer. Man habe in der Vorplanung eine Treppe am Ende der Rampe vorgesehen: „Aber die Untere Wasserbehörde hatte etwas dagegen, weil die Treppe bei Hochwasser im Strömungsquerschnitt liegt.“ Groß schlug vor, die Treppe nicht in Massivbauweise, sondern als Stahlkonstruktion zu errichten.

Auch andere Ausschussmitglieder forderten eine direkte Verbindung von der Brücke zum Friedhof. „Aber auch eine Stahlkonstruktion kann für Verstopfungen sorgen“, machte Waldemar Brost, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, den Politikern wenig Hoffnung. Der Vorschlag mit der Stahlkonstruktion müsse im weiteren Verfahren geprüft werden.

„Die Kosten von rund einer halben Million Euro werden im Rahmen des Wiederaufbaus komplett übernommen“, sagte der Planer. „Andere Varianten hätten mehr gekostet, und den Mehrbetrag hätte dann die Stadt übernehmen müssen“, ergänzte Fachbereichsleiter Brost.


Punktlandung bei der Brücke am Schleidener Markt

Die neue Brücke am Markt in Schleiden soll nach Angaben von Waldemar Brost, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt bei der Stadt Schleiden, wie geplant am 15. Juni fertiggestellt sein: „Es sieht zurzeit nach einer Punktlandung aus.“

Ursprünglich habe man die Arbeiten an der Brücke etwas früher abschließen wollen. „Doch wegen des Frosts im Dezember konnte die Abdichtung nicht aufgetragen werden“, sagte Brost. Die zeitliche Verzögerung habe man aber in den vergangenen Monaten aufholen können. Die alte Brücke war bei der Flut 2021 schwer beschädigt und nach den Osterferien 2024 abgerissen worden. 1,6 Millionen Euro sind für den Neubau im Wiederaufbauplan der Stadt veranschlagt.