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Neuer BillardvereinDie Poolicorns haben ein Zuhause in Euskirchen gefunden

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Ritchy Ohm (v.l.), Larissa Henig, Lothar Lubitz und Nick Henig zielen an einem blau bespannten Billardtisch mit ihren Queues auf eine weiße Kugel.

Sie freuen sich über die neuen Trainingsmöglichkeiten: Ritchy Ohm (v.l.), Lothar Lubitz, Larissa Henig und Nick Henig.

Mitglieder des jungen Euskirchener Billardvereins Poolicorns wollen ab September in der Kreisklasse zu Turnieren antreten, 

Es war eine lange Suche nach einem Zuhause. Dabei waren die Anforderungen gar nicht so hoch. Der Raum sollte groß genug sein für mindestens zwei Billardtische, und die Miete sollte bezahlbar sein. Jetzt ist der Billardverein „Poolicorns“, der sich im vergangenen Jahr gegründet hat, fündig geworden: mitten in Euskirchen, in den Räumen eines ehemaligen Kindergartens an der Mühlenstraße. In die frühere Turnhalle passen nicht nur zwei, sondern sogar drei Tische.

Der Poolicorns-Vorsitzende Nick Henig ist rundum zufrieden mit der Lösung. Zum Gesamtpaket gehört ein Nebenraum, und den Garten können die Billardspiele auch mitnutzen, wenn sie mal draußen sitzen oder auch feiern wollen. Aber erst einmal wollen die meisten der 16 Mitglieder vor allem eines: Billard spielen. Die einen lockt die Liga, die anderen wollen einfach nur Spaß und Entspannung.

In der runden Poliermaschine sind unter dem Klarsichtdeckel einige bunte Billardkugeln zu sehen.

In der Poliermaschine werden die Billardkugeln von Kreiderückständen befreit.

Nun sind also die drei Tische – Brunswick Crown, Kenner wissen das zu schätzen – aufgestellt, mit ausreichendem Abstand zueinander und zur Wand, schließlich brauchen die Spieler Platz, wenn sie mit dem knapp 1,50 Meter langen Billardstock, dem Queue, hantieren. „Die Tische sind bestimmt 30 Jahre alt“, sagt Nick Henig. Gekauft haben die Poolicorns sie vom BV Schierstein.

So ein Billardtisch ist ein schwerer Brocken. Jede der drei Schieferplatten, die die Spielfläche bilden, wiegt rund 100 Kilogramm. Und billig ist er auch nicht. 800 Euro haben die Euskirchener pro Stück bezahlt, immerhin gab es die Lampen gratis dazu. Die sind so konstruiert, dass kein Schatten das Spiel stört. „Heute verbaut man da LED-Paneele“, weiß Henig. Doch auch die ältere Technik erfüllt ihren Zweck.

Auf dem Bild ist eine Hand zu sehen, die einen Kreidewürfel und die Spitze eines Queues hält.

Typische Handbewegung: Die Spitze des Queues wird in einem Kreidewürfel gedreht.

Unlängst sei ein Sportwart des Billardverbandes da gewesen und habe sich das Vereinsheim angeschaut. Dem Start in der Kreisklasse steht also nichts mehr im Weg. Drei Jahre lang sind Henig und der stellvertretende Vorsitzende Thomas Gawlik zweimal die Woche nach Düren gefahren, um ihrem Sport nachzugehen. Doch die Fahrerei war lästig.

In einer Spielhalle Billard zu spielen, war auch keine Option, blieb nur, einen eigenen Verein zu gründen. Der will nun vor allem – aber nicht nur – junge Leute ansprechen. Um die zu erreichen, haben die Poolicorns Kontakt zur Jugendvilla aufgenommen und an den Tischen dort Training angeboten. Mit zumindest ein bisschen Erfolg: Ein junger Mann sei dadurch für den Verein gewonnen worden.

Durch das bloße Spielen wird man im Billard kaum besser, da bleibt die Lernkurve flach.
Nick Henig

Wenn Nick Henig über seinen Sport spricht, bekommt man glatt Lust, es selbst auszuprobieren. Das Billardspiel fördere Konzentration und Koordination, und man habe immer wieder Erfolgserlebnisse, schwärmt er. Sein Vereinskollege Ritchy Ohm sieht einen weiteren positiven Effekt. Bei keiner anderen Tätigkeit bekomme er den Kopf so frei: „Wie ein Reset fürs Gehirn.“

Henig hat sich das Spiel weitestgehend selbst beigebracht, dann aber im Dürener Verein viel von erfahrenen Spielern gelernt. Das Wissen möchte er jetzt weitergeben, vielleicht später sogar den Trainerschein machen. „Durch das bloße Spielen wird man im Billard kaum besser, da bleibt die Lernkurve flach.“

Er und einige Mitspieler sind durchaus ehrgeizig. Am 6. September ist der erste Spieltag, dann treten die Poolicorns in der Kreisklasse an. Allzu lange möchten sie dort aber nicht bleiben: Der Aufstieg in die Kreisliga ist angepeilt. „In der zweiten Saison sollte das zu schaffen sein“, sagt Nick Henig.

Wer bei den Poolicorns mitmachen möchte – ganz gleich, ob zum Spaß oder mit Turnierambitionen –, kann einfach zum Training kommen: montags und mittwochs ab 16 Uhr, Mühlenstraße 13. Er oder sie kann sich auch bei Nick Henig melden unter der Telefonnummer 0157/37096777 oder per E-Mail.