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Golden AceDas Euskirchener Theater wurde zu einem Ort der Magie

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt die beiden Männer auf der Bühne. Sie stehen vor einer großen Leinwand mit einem Schwarz-Weiß-Foto, auf dem ein voll besetzter Theatersaal zu sehen ist.

Ihre Zaubereien präsentierten Alexander Hunte und Martin Köster den Besuchern im voll besetzten Euskirchener Stadttheater.

Alexander Hunte und Martin Köster gastierten im Stadttheater Euskirchen. Das Publikum bezogen sie in ihre Zaubershow ein. 

Es war faszinierend, wie das Zaubererduo „Golden Ace“ (übersetzt: Goldenes Ass), bestehend aus Alexander Hunte und Martin Köster, im vollen Euskirchener Stadttheater mit dem Publikum spielte und vor einer großen Videoleinwand und mit ein paar Requisiten die Wahrnehmung täuschte. In zwei Stunden präsentierten sie nicht nur zahlreiche Abwandlungen verschiedener Zaubertricks, sondern überzeugten auch mit Menschenkenntnis und als Hypnotiseure.

Anhand der Art zu lügen, fanden die beiden heraus, welcher von vier Freiwilligen eine Schachfigur in der Hand hielt – und um welche es sich handelte. Mal war es ein nachgezogenes Lächeln, mal eine Körperbewegung, die verriet, dass eine Person bei der Behauptung log, die Spielfigur in Händen zu halten. Am Ende fanden die Illusionisten treffsicher heraus, welche Mitspielerin die Figur an sich genommen hatte und dass es der Läufer war.

Fünf Frauen ließen sich in Euskirchen in Trance versetzen

Die Magier fanden auch schnell heraus, wer unter den Zuschauern gut auf Hypnose anspricht. Fünf Frauen betraten die Bühne, und es dauerte nur wenige Sekunden, bis jede in eine schlafähnliche Trance versetzt war. Den Anweisungen der Magier folgend, erlebten sie unterschiedliche Phänomene. Sie klebten am Stuhl fest und hatten kraftlose Beine, sie konnten die Augen nicht mehr öffnen, vergaßen ihren Namen oder hatten die Hände auf dem Kopf festgetackert. Alles natürlich nur suggeriert. Aber wirkungsvoll. Eine Frau aus dem Publikum hatte Zweifel: „Sind das wirklich zufällig ausgewählte Teilnehmer? Oder ist das abgesprochen?“

Es könnte mehr Action sein, mehr akustische und visuelle Effekte geben.
Gabi Ponier, Zuschauerin

In anfangs schwarzen, später grauen Anzügen, untermalt von Musik und verstärkt durch Videopräsentationen und Lichteffekte, sorgte das Duo für eine zauberhafte Atmosphäre. Besonders die vielen Kinder hatten ihr Vergnügen. In unterschiedlichen Abständen verschwand auf mysteriöse Weise ein roter Ball, der in einem transparenten Würfel gefangen gehalten wurde, und tauchte irgendwo wieder auf. Die Kinder bemerkten das Verschwinden am schnellsten.

Besonders verblüffend war der Trick mit einer Spielkarte. Die wurde von einer Zuschauerin aus einem Stapel gewählt und signiert. Nachdem die Karte mehrere geheimnisvolle Ortswechsel erlebt hatte, tauchte sie zuletzt in einer roten Paprika auf. Die hing in einem Beutel im Zuschauerraum. Eine Dame aus dem Publikum brachte sie auf die Bühne und hielt die Paprika in die Luft – die unversehrt erschien. Zum Beweis ging der Kameramann, der alle Zaubereien aus nächster Nähe filmte und auf die Leinwand übertrug, ganz nah heran. Vor aller Augen zerschnitt die Freiwillige die Paprika und holte die signierte Karte aus der Frucht. Wie sie da hineinkommen konnte? Fragezeichen.

Zersägte Frauen oder verschwundene Elefanten gab es in Euskirchen nicht

Gabi Ponier und ihr Mann waren aus Kerpen nach Euskirchen gekommen, um sich die Show anzuschauen. In der Pause stellte sie fest: „Das ist viel familiärer, als ich gedacht habe. Es könnte mehr Action sein, mehr akustische und visuelle Effekte geben.“

Die Poniers hatten den Vergleich mit anderen Vorführungen anderer Magier. Der überwiegende Teil des Publikums schien sich nicht daran zu stören, dass ein großer Teil der Tricks auch locker in einen Wohnzimmerrahmen gepasst hätte und aus Seil- oder Kartentricks bestand.

Die große Leinwand verstärkte die Illusion, große Zauberei zu erleben. Es gab heftigen Beifall nach jedem Trick. Zersägte Frauen oder verschwundene Elefanten gab es nicht, aber am Ende entschwand dann doch noch auf magische Weise einer der Magier, abgedeckt von einem Tuch, von der Bühne. Zufrieden verließen die Besucher das Stadttheater.