Mit dem 63. Schuss setzte Dirk Jansen den entscheidenden Treffer im Titelkampf beim Schützenfest in Zülpich-Bürvenich.
BrauchtumBürvenicher nahm spontan am Schießen teil und wurde Schützenkönig

Normalerweise lieber im Hintergrund aktiv, sicherte sich Dirk Jansen (hinten, 7.v.r.) am Montag den Königstitel der Bürvenicher Schützen.
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Eigentlich ist Dirk Jansen deutlich lieber im Hintergrund aktiv, als selbst ins Rampenlicht zu treten. Seit rund 35 Jahren sei der gelernte Elektrotechniker für das technische Equipment der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Bürvenich verantwortlich und habe den Wert dieser Arbeit schon zahllose Male unter Beweis gestellt, betonte der stellvertretende Schriftführer Tobias Faßbender. „Dirk weiß wirklich immer eine Antwort, wenn es irgendwo Probleme gibt. Davon haben wir auch bei unseren Schützenfesten schon sehr häufig profitiert.“
Für die nächsten zwölf Monate werden die Bürvenicher auf dieses Engagement jedoch verzichten müssen, da Dirk Jansen in einer anderen, deutlich zentraleren Rolle auftreten wird. Zum ersten Mal hatte er sich am Montag entschieden, beim Schießwettbewerb um die Königswürde anzutreten – und dieser Versuch war auch direkt von Erfolg gekrönt.
Schützenkönig: „Es war ein großartiges Gefühl“
„Die Sache mit dem ‚Unbemerkt-im-Hintergrund-auftreten‘ hat dieses Mal wohl nicht so gut funktioniert“, scherzte Tobias Faßbender. Dabei sei der Entschluss ein sehr spontaner gewesen, wie die neue Majestät erklärte: „Vor zwei Stunden habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht, dass ich heute König werden könnte. Das ging jetzt alles sehr schnell.“
Mit dem 63. Schuss setzte Dirk Jansen den entscheidenden Treffer, und sofort habe er sich von der Begeisterung der Umstehenden anstecken lassen. „Es war einfach ein großartiges Gefühl, als alle auf mich losgestürmt sind und gejubelt haben.“
Ein Gefühl, das er nun durch das gesamte Jahr tragen wolle. Um die Technik müsse man sich dennoch keine Sorgen machen, da mit Sohn Oliver bereits fachkundiger Ersatz gefunden sei.
Zahlreiche Ehrungen beim Schützenfest in Bürvenich
Neben Dirk Jansen war es im Vorfeld auch einigen weiteren Schützen gelungen, in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Jano Pütz holte mit dem 110. Schuss den Jungschützenpokal, und bei dem Wettbewerb zum König der Könige setzte sich Dominik Kratz gegen insgesamt 23 Mitbewerber durch.
Zudem wurden Heinz Faßbender, Franz-Heinz Küpper, Hermann Josef Foemer und Matthias Krämer für ihre 60 Jahre währende Mitgliedschaft bei der Bürvenicher Bruderschaft geehrt. Mit dem Silbernen Verdienstkreuz wurden Matthias Scheuffgen und Christoph Dahlbüdding ausgezeichnet, während Dietmar Nießen den Hohen Bruderschaftsorden und Ralf Strick das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz erhielten.
Doch nicht nur für die Geehrten, sondern für die gesamte Bruderschaft sei das Wochenende hervorragend verlaufen, betonte Schriftführer Jan Strick. „Bei unserer Party mit der Band ‚Nyne‘ hatten wir am Samstagabend mehr als 1300 Besucher auf dem Platz und damit sogar mehr, als Bürvenich Einwohner hat.“ Für den neuen Vorstand, der erst seit rund einem halben Jahr im Amt ist, sei dies ein großartiger Erfolg.
„Es hat einfach alles gepasst. Vom Festzug, an dem 20 befreundete Vereine und Musikgruppen teilgenommen haben, bis zum Schießwettbewerb heute Abend können wir sehr zufrieden sein“, so Strick weiter. Auch die Zahl der Besucher habe gezeigt, dass das Bürvenicher Schützenfest auch über die Region hinaus sehr beliebt sei, und das freue natürlich alle im Verein.