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BurscheidFür das Schützenfest in Hilgen verschieben die Bläck Fööss ihren Urlaub

Lesezeit 3 Minuten
Roger Dabringhaus, Peter Fischer, Kevin Aßmann, Anja Karsch und Ralf Goltermann vor dem Schützenhaus in Hilgen

Hilgens Schützen freuen sich auf das erste Wochenende im August: Roger Dabringhaus, Peter Fischer, Kevin Aßmann, Anja Karsch und Ralf Goltermann mit Plakaten

Im 102. Jahr haben die Schützen ein beeindruckendes Programm auf die Beine gestellt. 

Es war knapp: Einen Tag, bevor Hilgens Schützen das Festprogramm für das erste August-Wochenende präsentieren, ist der traditionelle Umzug genehmigt. Allerdings ist der Weg kürzer am Sonntag, 3. August, 17.30 Uhr; über die Kölner Straße führt er in diesem Jahr erstmals nicht: „Echt schade“ – so kommentiert das am Mittwochabend Roger Dabringhaus, der Vorsitzende des Hilgener Schützenvereins von 1923.

Das Problem: Bundesstraßen müssen neuerdings komplett gesperrt werden, auch wenn ein Umzug nur fünf Minuten den Weg blockiert. Das sei mit den verfügbaren Kräften nicht zu machen gewesen, erläutert Dabringhaus. Und hofft erstens, dass die veränderte Route am frühen Sonntagabend gut angenommen wird. Zweitens will der Verein den traditionellen Weg nicht einfach so den verschärften Sicherheitsregeln opfern. „Im September hat die Stadt den Antrag für 2026 auf dem Tisch“, kündigt der Vorsitzende an. Dann hätten die beteiligten Behörden genug Zeit, sich abzustimmen. 

Sicherheit ist das beherrschende Thema

Das Sicherheitskonzept ist im Hilgener Schützenhaus auch deshalb ein großes Thema, weil erstmals der Festplatz abgesperrt werden muss. Zwar helfe die Stadt mit Material und Gerät, aber ein bisschen was muss sich der Verein leihen. Und natürlich Leute stellen, die ein Auge auf die Szenerie haben.  

Aber es gibt auch Gründe für besondere Vorfreude. Einer davon: Ein zweites Mal werden die Bläck Fööss auf dem Hilgener Schützen- und Volksfest aufspielen. Locker vereinbart habe man das vor zwei Jahren zum 100. Geburtstag des Vereins, berichtet Dabringhaus.  Das war klug: Als die Schützen nun auf die Absprache zurückkamen, fühlten sich Fööss offenbar verpflichtet – „und haben ihren Urlaub um eine Woche nach vorn verschoben“.

Am Freitagabend werden sie also ausgeruht aufspielen können, schätzt Platzwart Ralf Goltermann. Ein Grund mehr zur Vorfreude. Erst recht, weil vorher mit den Funky Marys weitere kölsche Größen für Stimmung sorgen werden. Dass so etwas mit 42,50 Euro seinen Preis haben muss, sei auch klar. Ein paar Karten gebe es noch, sagt Schützenkönigin Anja Karsch. Sie hofft, „dass wir am Freitag keine Abendkasse mehr aufmachen müssen“, „Heide live 2025“ also ausverkauft ist.

Die Bläck Fööss

Die Bläck Fööss kommen am Freitag, 1. August, nach Hilgen

Dass der Verein mit einem derart hochkarätigen Konzert „ein Risiko eingeht“, liege auf der Hand, sagt der Vorsitzende Dabringhaus. Aber ihm ist – wie dem gesamten Vorstand und der amtierenden Königin – auch der Spaß anzumerken, ein so großes Rad zu drehen. Einlass ins Zelt ist am Freitag, 1. August, übrigens um 18.30 Uhr. 

Der Kartenpreis für das Konzert am Freitagabend könnte verschmerzbar sein, weil alle anderen Veranstaltungen gratis sind. Die Kirmes auf dem Schützenplatz wird nun wieder eine kleine Schießbude haben, worüber Platzwart Goltermann sehr froh ist: „Schützenfest ohne Schießbude“ – das passe irgendwie nicht. Bei der Organisation sei aufgefallen, dass es zwar eine Menge Schießbuden gibt, aber kein Personal. Umso besser findet er, dass ein Karussell zu organisieren war, der Zirkus Traber am Familientag – das ist Montag, 4. August – Akrobatik zeigt und Zauberkünstler Pascal Thomas für Staunen sorgen wird.   

Zurück zum Samstag, an dem um 15.30 Uhr die Kirmes und um 17 Uhr das Schützenfest offiziell eröffnet wird, natürlich mit Flaggenhissen. Die Saturday-Night-Party leiten die amtierenden Majestäten ein, das Musikprogramm hat ebenfalls etwas Besonderes: Der Trompeter Markus Rey wird in Hilgen seinen letzten Auftritt haben. Den weiteren Abend bestreitet die Partyband Popcorn.

Am Sonntag wird sich zeigen, wer die neuen Majestäten sind. Um 9 Uhr beginnt das Königsschießen im Schützenhaus, Proklamation und Krönung sind auf 12.30 Uhr angesetzt und sollen im bewährten feierlichen Rahmen begangen werden. „Das ist schon sehr ergreifend“, erinnert sich Königin Anja Karsch. Auf den Festumzug folgt am Sonntag eine Party, auf den Dämmerschoppen am Montagabend ein Feuerwerk. Auch da war diesmal das Sicherheitskonzept ein Thema.