Fluthilfe-Fest im Alten StadtparkEin Fest für die Heldinnen und Helden in Leichlingen

Im Alten Stadtpark wurden den Helferinnen und Helfern gedankt.
Copyright: Ralf Krieger
Leichlingen – Neuneinhalb Wochen ist das Hochwasser her, das in Leichlingen schwere Schäden hinterlassen und zwei Menschen das Leben gekostet hatte. Dass die Schäden trotz allen Ausmaßes nicht größer geworden sind und zu großen Teilen schon behoben wurden, verdankt Leichlingen nicht zuletzt den vielen Hilfsorganisationen und privaten Helfern. Um sie zu ehren organisierte das vierköpfige Team vom Leichlinger Stadtfest – bestehend aus Carsten Schulz, Martin Metz, Jürgen Ziegler und Jürgen Burgheim – am Samstag im Stadtpark eine Sause. „Stadtfest sagt Danke“ hieß es also im Alten Stadtpark: Ab 17 Uhr wurden Besucher nach Vorlage eines 3G-Nachweises auf das umzäunte Parkgelände gelassen, wo sie ohne Masken oder Abstandskontrollen gemeinsam einen entspannten Abend mit einem bunt gemischten Konzert von Aluis, Triple Sec und DJ Deddy genießen konnten.
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Das schnell aus dem Hut gezauberte Fest war nur durch weitere ehrenamtliche Unterstützung und diverse Sponsoren möglich. „Uns war schnell klar: entweder jetzt oder gar nicht“, sagte Schulz. Warte man zu lange, gerate der Zweck in Vergessenheit, weshalb das schon beim letzten Hochwasser 2018 erwogene Fest nicht zustande gekommen sei. Nun, mit den deutlich schlimmeren Folgen, sei aber klar gewesen, dass man ein Zeichen setzen müsse – und das jetzt.Neben Kölsch waren die Hot Dogs am Stand von Claudia Baumgärtel besonders beliebt. Auch wenn sie sich noch mehr Besucher gewünscht hätte, freute sie sich sehr über die zufriedenen Gesichter, die sie teils wiedererkannte: „Es trifft genau die Richtigen!“
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Das erste Mal entspannen
Zu diesen gehört auch Silke Griepentrog vom Löschzug IV der Freiwilligen Feuerwehr. Das „total süße, nette“ Fest falle auf ihr erstes freies Wochenende seit der Flut: „Es tut einfach gut mal wieder gemeinsam und stressfrei einen Abend zu verbringen“, freute sie sich. Auch der neunzehnjährige Yannik Wiegratz vom DRK fand das Fest „cool“ und „ganz anders als Livelingen“ – im positiven Sinne. Hier hatte er vor zwei Wochen schon begeistert die Leichlinger Coverband Triple Sec spielen gehört und freute sich auf die Fortsetzung. Während auch er den Abend in einer Runde von Freunden genießen konnte, kümmerte sich seine Kolleginnen ein paar Meter weiter mit um den um 21 Uhr ausverkauften Waffelstand.
Darunter war auch Sabine Schadschneider, die nach berufsbedingter Pause nun wieder dem DRK beigetreten ist. Obwohl das Hochwasser nicht der Grund für ihre Rückkehr gewesen sei, habe es ihren Wunsch, sich wieder ehrenamtlich zu engagieren, nur verstärkt, sagte sie.Ob dieses Gemeinschaftssinns zeigte sich auch Bürgermeister Frank Steffes in seinem Grußwort ganz ergriffen. Er richtete seinen Dank an alle helfenden Institutionen, Vereine und Verbände sowie Menschen, die „sich dreckig gemacht und mit angepackt“ haben: „Sie haben Zivilcourage bewiesen und gezeigt, dass wir in Leichlingen zusammenhalten. Auch wenn es pathetisch klingen mag: Sie alle sind Heldinnen und Helden unserer Stadt!“