Die Fraktion „Rot“ äußert Irritationen über die Informationspolitik der Stadtverwaltung.
BrandschutzWieso sich der Einzug der Geflüchteten in der Oberschmitte in Leichlingen verzögert hat

44 Geflüchtete sollen in den neuen Containern in der Oberschmitte untergebracht werden.
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Eigentlich hätten 44 Geflüchtete in der neuen Containeranlage in der Oberschmitte, auf dem Gelände, auf dem es bereits eine Gemeinschaftsunterkunft gibt, schon längst einziehen sollen: März, hieß es, als die Verwaltung Anwohnern Ende Februar die Möglichkeit bot, die neue Anlage zu besichtigen. Aber dazu ist es bisher nicht gekommen.
Und das liegt unter anderem am Brandschutz. Denn der nächste Hydrant liegt in Höhe des Schulgeländes - satte 225 Meter weit entfernt. Das habe man „als zu weit entfernt für die Anforderungen an die Löschwasserversorgung eingestuft“, heißt es aus dem Rathaus.
An der Erstellung des Brandschutzkonzepts waren ein Sachverständiger, die Brandschutzdienststelle des Kreises, die städtische Feuerwehr und Mitarbeiter des Amts für Bauordnung beteiligt. „Ein komplexes Verfahren, in dem mehrere Fachleute mit verschiedenen Blickwinkeln involviert sind, deren Bedarfe und Anforderungen im Rahmen einer gemeinschaftlichen Abstimmung gebündelt, abgeglichen und erfüllt werden müssen“, teilt die Stadt mit.
Als man das Problem mit dem Hydranten erkannt habe, habe man, „um die Strecke im Notfall angemessen schnell überbrücken zu können“, ein Depot für B-Schläuche installiert, mit „denen eine Löschwasserversorgung zeitnah aufgebaut werden kann“. Das Depot ist inzwischen eingerichtet, am 14. April sollten die Menschen dann einziehen.

Auf dem Gelände befindet sich bereits eine Unterkunft.
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Doch dann tat sich das nächste Problem auf. Nach dem Regen am Wochenende war Wasser in die Anlage eingedrungen. Ein Pfütze hatte sich in einem Zimmer gebildet, wohl weil eine geschweißte Verbindung der Module nicht vollkommen dicht war. Diese Dichtung soll jetzt nachgebessert werden, sodass der Einzug der Geflüchteten am Donnerstag beginnen konnte.
Für Irritationen sorgt das Bekanntwerden des Fehlers beim Brandschutz bei der Fraktion „Rot“. Ein sachkundiger Bürger der Grünen hatte die Informationen bei Facebook veröffentlicht. „Diese Information wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, bevor der Stadtrat insgesamt - insbesondere aber auch unsere Fraktion davon Kenntnis hatte“, schreiben die Fraktionsmitglieder Matthias Ebecke und Klaus Reuschel-Schwitalla.
Sie wollen nun von der Verwaltung transparente Informationen darüber, "wann und auf welchem Weg Informationen über brandschutztechnische Defizite an einzelne Fraktionen oder Personen weitergegeben wurden".