Das leer stehende Grundstück an der Ecke Steinbücheler Straße soll verkauft werden.
Entscheidung im RatLeverkusen will doch wieder ein Grundstück verkaufen

Das Eckgrundstück Steinbücheler Straße/Bruchhauser Straße will HKM samt Gebäude kaufen und etwas Neues bauen.
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Das mit Schiefer verkleidete Mehrfamilienhaus an der Ecke Steinbücheler Straße/Bruchhauser Straße steht schon lange leer, auch unsere Redaktion erreichte einmal eine Beschwerde über die Verschwendung von Wohnraum. Demnächst könnte an der Ecke gegenüber dem Hospiz gebaut werden: Der Schlebuscher Bauinvestor Müller (HKM) soll das mit Schiefer verkleidete Haus ausweislich einer derzeit kursierenden Ratsvorlage von einer Erbengemeinschaft gekauft zu haben.
Der Deal soll aber im Rat behandelt werden, weil die Stadt ins Spiel kommt. Leverkusen besitzt einen Grundstücksstreifen hinter dem Haus in Form eines Beils, das die Stadtverwaltung an HKM verkaufen will, um einen größeren Bau der Müllers zu ermöglichen, der Kauf dürfte auf Wunsch von HKM anberaumt worden sein. Wie es heißt, um „nunmehr eine Vereinbarung zur Bereinigung der jahrelang nicht zufriedenstellenden Grundstückssituation“ zu treffen.
Da die Erbengemeinschaft das Wohngebäude ausschließlich an HKM verkaufe, soll ein Verkauf des städtischen Stücks dazu beitragen, das Gesamtgrundstück bestmöglich auszunutzen, was städtebaulich erwünscht sei, heißt es in der Vorlage. Für die Stadt Leverkusen sei so der größtmögliche Ertrag zu generieren. So wie es sich in der Vorlage liest, werden die Garagen und das Haus abgebrochen und etwas Neues gebaut. Leider stand am Montag bei HKM Müller niemand zur Verfügung, um unsere Fragen zu beantworten.

Ehemals war ein Frisör im Erdgeschoss
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Der städtische Streifen ist teils verwildert; durch den jahrelangen Leerstand des Hauses ist dort kein Durchkommen mehr. Zudem liegen dort noch ein Garagenriegel und ein Parkplatz. In dem Haus gab es vordem einen Zahnarzt Odenthal und einen Frisör „M’lou“, der Lack blättert an der Fassade ab und im Schaufenster hängen noch ausgeblichene Werbeplakate.

Steinbücheler Straße Ecke Bruchhauser Straße: Der Lack blättert
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Vor Jahren hatte sich die Stadt allerdings festgelegt, dass keine Grundstücke mehr verkauft, sondern nur noch als Erbpacht-Grundstücke vergeben werden sollen oder Grundstücke vornehmlich selbst zu kaufen. Dieses Mal will man jedoch eine Ausnahme machen, „Aufgrund der schlechten Substanz des Gebäudes und der Preisvorstellungen der Vertragspartner wurde davon Abstand genommen“, unabhängig vermarkten wolle man den Streifen auch nicht.
Aber die Stadt will auch etwas kaufen: Etwa 300 Quadratmeter Straße und Gehweg vor dem Haus gehören Privatleuten, die Asphaltflächen wollte die Stadt schon früher per Tausch in ihrem„ “Besitz bringen. Jetzt kann sie den Bürgersteig kaufen.
Der offizielle Bodenrichtwert für den Platz beträgt 460 Euro je Quadratmeter, die Stadtverwaltung schlägt in der Vorlage vor, das mit den alten Garagen bebaute Grundstück an HKM für weniger abzugeben; das Gutachten zum Grundstück ist nicht einsehbar. Baugrundstücke auf dem freien Markt in Steinbüchel können um einiges teurer sein.
Am Ende entscheidet der Rat in seiner nächsten Sitzung am Montag, 7. Juli, über den Verkauf. Die Entscheidung gilt als dringlich, auch weil man das Grundstücksgeschäft vor den Sommerferien abwickeln will. Die Eilbedürftigkeit ergebe sich auch aus der unvorhersehbaren Dynamik einer großen Erbengemeinschaft, wie es heißt. Weitere Absprachen, etwa welche Art Wohnraum dort entstehen soll, finden sich in der Ratsvorlage nicht.