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25 JahreUnternehmerinnen-Netzwerk in Leverkusen feiert Jubiläum

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Die heutigen Leiterinnen Derya Durur (links) und Theresa Münzhuber (rechts) übergaben an die Gründerinnen des Netzwerks Rita Straßer (2.v.l.) und Sabine Rutsch-Witthohn Blumensträuße

Die heutigen Leiterinnen Derya Durur (links) und Theresa Münzhuber (rechts) übergaben an die Gründerinnen des Netzwerks Rita Straßer (2.v.l.) und Sabine Rutsch-Witthohn Blumensträuße 

Seit 25 Jahren zeigt das Unternehmerinnen-Netzwerk, wie stark Frauen durch Austausch, Mut und gemeinsame Ideen Wirtschaft und Stadt prägen.

Frauen sind stark, gemeinsam sind sie noch stärker: Rund 60 Unternehmerinnen aus Leverkusen und der Region haben am Mittwochvormittag im „Probierwerk“ der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL) das 25-jährige Bestehen des Unternehmerinnen-Netzwerks gefeiert. Bei einem gemeinsamen Jubiläumsfrühstück blickten die Teilnehmerinnen nicht nur auf ein Vierteljahrhundert Vernetzung, Weiterbildung und Empowerment zurück – sie feierten auch die Frauen, die dieses Netzwerk gegründet, geprägt und weiterentwickelt haben.

Bürgermeisterin Annegret Bruchhausen-Scholich würdigte das Engagement der Unternehmerinnen: „Sie wollten nicht nur Teil der Wirtschaft sein, sondern aktiv gestalten und sich gegenseitig stärken. Dieses Netzwerk ist ein Ort der Ermutigung geworden.“ Aus eigener Erfahrung als ehemalige Unternehmerin wisse sie, „wie herausfordernd Entscheidungen in Krisenzeiten sein können“. Leverkusen profitiere sichtbar von der wirtschaftlichen Kraft, Vielfalt und Innovationsfreude der Unternehmerinnen.

Pionierinnen erzählen ihre Geschichte

Die ehemalige Gründungsberaterin Rita Straßer und Sabine Rusch-Witthohn, damals Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leverkusen, hatten im Jahr 2000 die Idee, ein Netzwerk für Unternehmerinnen zu gründen – was ihre Vorgesetzten zunächst belächelten. Rund zwanzig Jahre lang leiteten sie das Netzwerk gemeinsam und erinnerten sich bei der Jubiläumsfeier an die herausfordernden Anfänge: eine Zeit, in der es kaum Orte gab, an denen sich Unternehmerinnen austauschen konnten. „Wir wussten gar nicht, ob überhaupt jemand Interesse hat“, sagte Straßer. „Es war ein Wagnis.“

Frauen haben die Familie im Nacken, Männer haben die Familie im Rücken, deshalb brauchen Frauen Orte, an denen sie sich gegenseitig stärken
Sabine Rusch-Witthohn leitete 19 Jahre das Unternehmerinnen-Netzwerk Leverkusen

Rusch-Witthohn ergänzte: „Frauen haben die Familie im Nacken, Männer haben die Familie im Rücken, deshalb brauchen Frauen Orte, an denen sie sich gegenseitig stärken.“ Über die Jahrzehnte hinweg gab es 62 Treffen, bei denen es um Themen ging, die damals wie heute relevant sind: digitale Veränderungen, Kundenbindung oder Preisgestaltung.

Die Weiterentwicklung des Netzwerks

Seit knapp vier Jahren führen Theresa Münzhuber (WFL) und Derya Durur (Gleichstellungsbüro der Stadt) das Netzwerk weiter. Sie haben neue moderne Veranstaltungsformate eingeführt: von „Groups & Loops“ mit Kurzvorträgen, über „Mini-Barcamps“ bis hin zu einer Online-Plattform für die rund 145 Mitglieder, die die regelmäßig stattfindenden Angebote inzwischen für Austausch, Weiterbildung und gemeinsame Projekte nutzen.

„Diese Powerfrauen zu vernetzen, motiviert uns jeden Tag“, sagt Derya Durur. Gleichzeitig gehe es auch um Gleichstellung: „Nur 32 Prozent aller Selbstständigen sind Frauen, aber wir wollen Richtung 50 Prozent kommen.“ Theresa Münzhuber ergänzt: „Der generationsübergreifende Austausch ist enorm. Hier entsteht echte Inspiration, Motivation und Wachstum.“ Die Wirtschaftsförderung Leverkusen unterstützt das Netzwerk seit der ersten Stunde. Als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, Gründerinnen und Standortentwicklung begleitet die WFL viele der Frauen bei ihren Schritten in die Selbstständigkeit. Das Netzwerk sei, so Münzhuber, „ein fester Baustein unserer Arbeit“.

Mara Dohr, Gründerin der Marken „Schmierzeug“ und „Löwenstöpsel“, beschreibt die Treffen als wichtigen Anker in ihrem Arbeitsalltag

Mara Dohr, Gründerin der Marken „Schmierzeug“ und „Löwenstöpsel“, beschreibt die Treffen als wichtigen Anker in ihrem Arbeitsalltag

Dass das Netzwerk bis heute wirkt, zeigt sich auch in den Stimmen der Teilnehmerinnen. Mara Dohr, Gründerin der Marken „Schmierzeug“ und „Löwenstöpsel“, beschreibt die Treffen als wichtigen Anker in ihrem Arbeitsalltag: „Die Frauenpower hier ist inspirierend. Für mich ist das Netzwerk wichtig, um neue Ideen zu bekommen und mich auf Augenhöhe auszutauschen.“ Frauen begegneten einander oft mit einer besonderen Offenheit, sagt sie: „Wir können schneller Nähe zueinander aufbauen.“

Am Ende wurde deutlich, wie sehr sich das Netzwerk in 25 Jahren geöffnet und weiterentwickelt hat. Mittlerweile sind auch Frauen in Führungspositionen willkommen – ein Schritt, der das Netzwerk zusätzlich stärkt. „Führungsfrauen sind genauso Macherinnen und beflügeln uns“, so Organisatorin Theresa Münzhuber. Zugleich zeigt der Blick in die Runde, dass viele Teilnehmerinnen längst nicht nur aus Leverkusen kommen, sondern aus der gesamten Region. Mit jeder neuen Stimme wächst das Spektrum an Erfahrungen und Perspektiven weiter. Darin waren sich viele einig: Diese Vielfalt wird auch in Zukunft ein wichtiger Motor für das Netzwerk sein.