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Ecmo-MaschineKlinikum Leverkusen verbessert Versorgung bei Herzstillstand

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Ärzte mit Ecmo-Gerät

Präsentieren die transportable Ecmo: Intensivpflegefachkraft Rebecca Wasmer, Anästhesie-Oberarzt Dr. Christian Mey, Kardiologie-Oberarzt Dr. Sebastian Röschl und Priv.-Doz. Dr. Christoph Adler, Direktor der Klinik für Akut- und Notfallmedizin.

Nur zehn Prozent der Betroffenen überleben einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Das Klinikum will die Chancen jetzt verbessern.

Jährlich erleiden in Deutschland rund 120.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Davon überleben nur etwa zehn Prozent – denn wenn das Herz einmal stillsteht, führt der Sauerstoffmangel im Gehirn binnen Minuten zu irreversiblen Schäden.  Dass sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen entscheidend sind, ist allgemein bekannt.

Oft stoßen die konventionellen Methoden aber an ihre Grenzen, erklärt das Klinikum Leverkusen in einer Mitteilung. Und kündigt damit eine Neuerung in Leverkusen an: Die Kliniken für Anästhesie, Kardiologie und Notfallmedizin am Klinikum haben ein interprofessionelles Spezialteam für die Extrakorporale kardiopulmonale Reanimation („eCPR“) aufgebaut – ein modernes Verfahren, bei dem die lebenswichtige Sauerstoffversorgung über ein außerhalb des Körpers arbeitendes Gerät (Ecmo) sichergestellt wird.

Bessere Überlebenschancen

„Mit der neuen Methode können wir Menschen retten, die bisher kaum eine Überlebenschance hatten“, sagt Christoph Adler, Direktor der Klinik für Akut- und Notfallmedizin. Dazu zählen etwa Patientinnen und Patienten, bei denen ein zentrales Herzkranzgefäß plötzlich verschlossen ist – ein medizinischer Notfall, der oft zum Herzstillstand führt. „In solchen Fällen können wir die Betroffenen jetzt an die Ecmo anschließen, die außerhalb des Körpers die Funktionen von Herz und Lunge übernimmt“, erklärt der Chefarzt, „ähnlich wie bei der herkömmlichen Herz-Lungen-Maschine.“ Über in die Blutgefäße eingeführte Schläuche wird das Blut dabei aus dem Körper geleitet, mit Sauerstoff angereichert und gleichzeitig vom Kohlendioxid befreit – so kann der Kreislauf auch in kritischen Phasen stabil gehalten werden.

Bereits während der Corona-Pandemie sammelte das Leverkusener Großkrankenhaus Erfahrungen mit der Ecmo. „Zu dieser Zeit haben wir sie bei schweren Lungenentzündungen eingesetzt“, berichtet Christian Mey. Der geschäftsführende Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin ist Teil des neu formierten Spezialteams, zu dem auch Pflegefachkräfte der Intensivstationen gehören.