An diesem Freitag findet die Vernissage der Ausstellung „Teranga“ im Opladener Künstlerbunker statt.
„Teranga“Künstlerischer Austausch zwischen Afrika und Leverkusen

Kha Bambo, Britta Reinhardt und Gabrielle Adjakao Sissoko mit ihren Werken.
Copyright: Lena Schmitz
Der Künstlerbunker öffnet seine Türen für eine besondere Ausstellung, die Kultur, Gemeinschaft und künstlerische Vielfalt auf faszinierende Weise verbindet. „Teranga“ ist ein Wort aus der Sprache der ethnischen Gruppe der Wolof, die vor allem im Senegal gesprochen wird. Es steht für tiefe Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Unter diesem Titel präsentieren Kha Bamba aus dem Senegal, Gabrielle Adjakao Sissoko aus Mali sowie die Leverkusenerin Britta Reinhardt ihre Werke. Die Ausstellung verdeutlicht den Geist der Solidarität und des Respekts, der über die Grenzen von Ländern und Kontinenten hinweg wirkt.
Enge Bindung der Künstler
Bereits vor Corona planten Kha Bamba und Britta Reinhardt einen Künstleraustausch in Marokko, der aufgrund der Pandemie jedoch nicht stattfinden konnte. Der Kontakt blieb jedoch bestehen, und sie trafen sich schließlich in Dakar, wo sie gemeinsam malten und mit Kindern Street-Art realisierten. Während dieser Zeit wohnte Reinhardt bei Kha Bamba, wobei sie ihn als sehr sozialen und gastfreundlichen Menschen kennenlernte.
Daher zeigen ihre Bilder das Leben bei Kha Bamba zu Hause, auch seine Mutter und Schwester sind auf einigen Fotos zu sehen. Durch Kha Bamba entstand auch der Kontakt zu Gabrielle Adjakao Sissoko, die eigentlich Therapeutin ist, aber seit 5 Jahren den Schwerpunkt in ihrem Leben auf die Malerei beziehungsweise Kunst im Allgemeinen gelegt hat. Sie lässt sich von Natur und Literatur inspirieren und hat ihre Werke bereits in Dakar gezeigt. Die Energie, die entsteht, wenn unterschiedliche Menschen zusammenkommen, steht im Zentrum ihres Schaffens.
Zum ersten Mal in Deutschland
Der Künstler Kha Bamba, der an der Kunsthochschule in Dakar studiert hat, teilt seine künstlerische Vision gerne mit anderen. Seine Kunst ist für ihn Ausdruck seines Inneren, verbunden mit kulturellen Einflüssen aus Afrika und der Welt. Vielseitig arbeitet er mit Stoffen, Texturen und Masken, wobei er alte Stoffreste von lokalen Schneidern nutzt und Recycling als wichtiges Prinzip lebt.
Ich male erst eine schöne Natur mit Schneeflocken und dann mache ich mit den Stoffen einen Fensterrahmen
Seine Werke zeigen archetypische, anonyme Gesichter, die für Menschen stehen – eine universelle Sprache von Identität und Gemeinschaft. Für Kha Bamba ist es der erste Aufenthalt in Deutschland, eine ruhigere Umgebung als gewohnt, in der dennoch das urbane Graffiti immer wieder sichtbar ist. Seine Reisen führten ihn bereits nach Russland, Marokko, Spanien und durch zahlreiche afrikanische Länder, immer auf der Suche nach neuen Impulsen und kulturellem Austausch.
Die Ausstellung zeigt zudem Werke von Kindern, die im Rahmen des Kulturrucksacks Leverkusen unter dem Motto „Malerei trifft auf afrikanische Stoffe“ kreativ geworden sind. Die kleinen Künstler haben Rahmen gestaltet und mit Stoffen aus dem Senegal gearbeitet, um das Projekt lebendig mitzutragen. „Ich male erst eine schöne Natur mit Schneeflocken und dann mache ich mit den Stoffen einen Fensterrahmen“, erklärte Fatima, die gemeinsam mit ihren zwei Geschwistern an dem Kurs teilnahm.
Die Vernissage der Ausstellung findet am Freitag, 18. Juli, um 18 Uhr statt. Kleine und große Besucher können von 18 bis 18.30 Uhr an einem kostenlosen Tanzworkshop teilnehmen. Anschließend erfolgt die Eröffnung durch eine Begrüßungsrede von Oberbürgermeister Uwe Richrath und einer Tanz- und Musikperformance von Issa Sow aus dem Senegal. Die Ausstellung kann freitags von 18 bis 21 Uhr und am Wochenende von 14 bis 18 Uhr in der Galerie des Künstlerbunkers besucht werden