Sichtlich erfreut schauen sich die rund 25 Sänger des Bayer-Männerchors um. Schließlich geben die Sangesbrüder und ihre Leiterin Claudia Rübben-Laux am Samstagnachmittag kein normales Konzert: Ihre Bühne ist das Erdgeschoss der Rathaus-Galerie, direkt vor Saturn. Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer stehen in der Mehrheit nicht direkt vor ihnen, sondern neben und über ihnen. Auf den Rolltreppen und den oberen Etagen des Einkaufszentrums.

Der Bayer-Männerchor war gekommen, um ein bisschen adventliche Stimmung in die Rathaus-Galerie zu bringen. Denn wie knapp zwei Wochen vor Weihnachten zu erwarten war, war ordentlich was los. Die Menschen verursachten auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken eine konstante Geräuschkulisse, gegen die die Sänger anzusingen hatten.

Aber das gelang mehr und mehr. Immer wieder blieben Menschen stehen, hörten zu, machten Handyvideos und zogen nach einigen Minuten weiter. Und irgendwann schaffte es die Chorleiterin auch, die Menschen zum Mitsingen zu bewegen. Die schmetterten zwar nicht gerade „Alle Jahre wieder“ oder „Leise rieselt der Schnee“ durch das Einkaufszentrum, sangen aber doch so laut, dass eine kleine, festliche Insel mitten im Konsumtempel entstand.

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Daniel Thiel (dth)

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Diese Insel konnte auch die kurzzeitig anspringende Alarmanlage des Elektronikladens nichts anhaben. „Die ist angegangen, weil Sie so laut gesungen haben“, scherzte Claudia Rübben-Laux. Die hatte dem Chor das Weihnachtsprogramm, oder zumindest nicht die Reihenfolge der Stücke verraten, wie sie selbst sagte. „Der dritte Durchgang endet hoch und nach dem zweiten gibt es ein Zwischenspiel“, kündigte sie ihren Sängern vor der Eröffnung „Freue dich Welt“(„Joy to the world“) an. Das Zwischenspiel sowie besorgten Matthias Krella sowie die übrige Begleitung des Chores am Keyboard.