Insgesamt hat die Kulturabteilung von Bayer 22 Konzerte in Leverkusen, Monheim, Dormagen, Darmstadt, Weimar und Wuppertal geplant.
Erholungshaus, ScalaDas sind die Höhepunkte des Start-Festivals von Bayer-Kultur in Leverkusen

Iris Berben tritt mit den Bayer-Philharmonikern auf.
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Wenn Christoph Böhmke über das Programm des diesjährigen Start-Festivals von Bayer-Kultur spricht, kommt er aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Klar, das ist sein Job, schließlich ist er als künstlerischer Leiter verantwortlich für das Festival, das die Kultur-Abteilung des Bayer-Konzerns zum fünften Mal ausrichtet. Und er will, dass Leute zu den Konzerten kommen. Manche Veranstaltungen scheinen ihm aber auch persönlich besonders am Herzen zu liegen.
Zum Beispiel die Inszenierung von „Das Tagebuch der Anne Frank“. Am Sonntag, 18. Mai, bringt die Hamburgische Staatsoper die „Graphic Opera“ ins Erholungshaus. Für Böhmke wohl eine Art Ritterschlag: „Musiktheater auf diesem Niveau hat man wohl selten in Leverkusen.“ Das Konzept „Graphic Opera“ bedeutet, dass die Inszenierung von Projektionen – mal digital, mal handgemacht – durchzogen ist. Sie sollen das Geschehene veranschaulichen. Auch mal wie im Film oder im Comic. „Geschichte in heutiger Kunstsprache“, nennt Christoph Böhmke das.
Auf der Bühne steht dabei nur eine Person: Anne Frank (Olivia Warburton). Die Veranstalter hoffen, für diese Veranstaltung auch Jugendliche begeistern zu können, gedacht ist sie ab 14 Jahren (Klasse 9). Schulklassen können sich bei Böhmke unter christoph.boehmke@bayer.com dafür kostenlos anmelden.
Leverkusen: Es muss nicht nur schön sein
Man versuche, ein Angebot für jeden zu schaffen mit dem Festival, so Böhmke. Alter, Herkunft, alles egal. „Auch ohne Vorkenntnisse“ soll man die Konzerte genießen können, hofft Böhmke. Dabei gehe es nicht darum, dass es immer nur „schön“ sei. Nachdenken, zweifeln sollen die Besucherinnen und Besucher. 22 Konzerte sind insgesamt geplant, die meisten in Leverkusen – im Erholungshaus sowie zwei im Scala –, die weiteren in Monheim, Dormagen, Darmstadt, Weimar und Wuppertal. Der Vorverkauf laufe gut, so der künstlerische Leiter. Einiges sei ausverkauft, bei einigen Veranstaltungen gebe es noch Restkarten.
Fast voll sei der Laden zum Beispiel, wenn Iris Berben mit den Bayer Philharmonikern auftritt: am Sonntag, 4. Mai, 19 Uhr im Erholungshaus. Auf dem Programm stehen traurige jüdische Lieder, deren Texte Dmitri Schostakowitsch in einem Gedichtband entdeckt und vertont hat. Anush Hovhannisyan (Sporan), Lioba Braun (Alt) und Thomas Ebenstein (Tenor) singen die Lieder, Iris Berben liest Briefe von Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman aus deren Briefsammlung „Gleichzeit. Briefe zwischen Israel und Europa“. Die hatten sich die beiden nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 geschrieben.
Weitere Höhepunkte sind der Konzertabend zum 150. Geburtstag von Maurice Ravel mit dem Schauspieler Dominique Horwitz, an dem Musik auf Poesie trifft (Sonntag, 15. Juni, Erholungshaus), das Programm „VolkseigenTon – Musik und Lyrik aus der DDR“ von Pianistin Ragna Schirmer, Schlagzeuger Matthias Daneck sowie Schauspieler, Regisseur und Autor Axel Ranisch (Dientag, 27. Mai, Scala-Club) und die Tanzvorstellung „Graces“ von und mit Choreografin Silvia Gribaudi (Samstag, 7. Juni, Erholungshaus).
Das ganze Programm, nicht nur für Leverkusen, sowie Informationen zum Kartenvorverkauf sind auf der Internetseite des Start-Festivals, www.startfestival.de, zu finden. Los geht es am Donnerstag, 26. Juni, mit einer „Karibischen Nacht“, die ist allerdings schon ausverkauft.