Die selbstständige US-Niederlassung wird den Umsatz deutlich nach unten ziehen.
Prognose für 2025Probleme in den USA belasten Biofrontera in Leverkusen

Die Hauptverwaltung von Biofrontera in der ehemaligen Wuppermann-Zentrale am Hemmelrather Weg
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Gut sechs Wochen ab Ende Mai drehte sich bei Biofrontera alles um die Schieflage der ehemaligen Filiale in den USA. Inzwischen hat die Biofrontera Inc. mit Sitz in Woburn, Massachusetts, die Voraussetzungen für eine neue Finanzierungsrunde geschaffen. Insgesamt rund 11,5 Millionen Dollar sollen mit neuen Aktien eingesammelt und das Geschäft gesichert werden. Allerdings werden die Probleme den Geschäftsgang der deutschen Biofrontera AG negativ beeinflussen. Wie sehr, hat das Manforter Unternehmen jetzt präzisiert. Vorständin Pilar de la Huerta erwartet inzwischen nur noch einen Umsatz zwischen 17 und 20 Millionen Euro. Ursprünglich waren 20 Millionen die Untergrenze der Erwartungen für 2025 – es hätten auch 24 Millionen Euro werden können.
Auch in seinem ersten Ausblick, den das Unternehmen im Mai zurückzog, waren die Erwartungen an das Geschäft in den USA nicht mehr hoch: Angesichts der Probleme des von Biofronteras Gründer Hermann Lübbert geleiteten Unternehmens ging man in Manfort nicht mehr von einer Umsatzsteigerung auf dem US-Markt aus. Das schmerzt, denn der Anteil des Geschäfts auf der anderen Seite des Atlantiks ist für Biofrontera ungemein wichtig. Allerdings arbeitet Vorständin de la Huerta stetig daran, die Abhängigkeit vom US-Markt zu verringern: Das Geschäft mit Ameluz, einer Salbe gegen oberflächlichen Hautkrebs, wird in Europa ausgeweitet. Dabei helfen sollen stärkere Vertriebsteams. Sie sollen auch Produkte von Partnern verkaufen.
Ergebnis-Prognose nach oben korrgiert
Hinsichtlich des Profits aus dem laufenden Geschäft zeigt sich Biofrontera jetzt allerdings optimistischer als im Frühjahr. Der Vorstand erwartet inzwischen für das Gesamtjahr ein Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 1,5 und 3,5 Millionen Euro. Ursprünglich lag die Erwartung zwischen 0 und drei Millionen Euro. Die Bilanz von Biofrontera in Manfort soll auch dadurch verbessert werden, dass die klinischen Studien und deren Durchführung an die Inc. in den USA übertragen wurde.
Profitabel werden soll die Biofrontera AG in jedem Fall – allerdings nur mit Blick auf das laufende Geschäft: Klagen in den USA und die anstehenden Verteidigungskosten machen sich mit millionenschweren Rückstellungen in der Bilanz bemerkbar. Dazu kommen erhebliche Verlustvorträge aus den mühsamen Anfangszeiten des Unternehmens, das in der früheren Wuppermann-Verwaltung am Hemmelrather Weg in Manfort seinen Sitz hat.