Nach Jahrzehnten des Radfahrer-Nervenkitzels bekommt eine alte Problemstelle eine Ablaufrinne.
Ewige PfützeDie Leverkusener Radfahrer-Dusche wird ausgebessert

Herbert-Wehner-Straße: Nach Jahrzehnten bekommt die Straße einen neuen Abfluss: Bei Regen wurden hier regelmäßig Radfahrer nass.
Copyright: Ralf Krieger
An diese Dauerproblemstelle im Radwegenetz hatte man sich eigentlich längst gewöhnt: Für Radfahrer war das Passieren des Radwegs an der Herbert-Wehner-Straße zwischen Andreasstraße und Opladener Straße bei Regen für Jahrzehnte ein echter Nervenkitzel: Schafft man es, ohne nass zu werden, oder erwischt es einen?
Dort bildet sich auf der Fahrbahn regelmäßig eine derart tiefe Pfütze, dass jedes Auto einen Schwall Wasser erzeugt, der mit Wucht quer über den Radweg gegen die Lärmschutzmauer spritzt. Das Wasser läuft zurück in die Pfütze, um vom nächsten Auto oder Lkw wieder auf den Radweg gespritzt zu werden – ein regelrechter Wasserkreislauf.
Die Leverkusener Radfahrer-Dusche wird ausgebessert
Das Problem beschäftigt den Leverkusener Straßenbau seit mindestens 20 Jahren. Die Suche im Archiv des „Leverkusener Anzeiger“ mit den Begriffen „Herbert-Wehner-Straße“ und „Dusche“ liefert fünf Artikel, die bis 2008 zurückreichen. Der älteste Artikel („Wie begossene Pudel“) über die Pfütze stammt aus 2005. Warum es seither nicht zu einer Ausbesserung kam? Stets beklagten Politik und Verwaltung falsche Zuständigkeiten, die Straße ist eine Landesstraße (L288) und deshalb durfte die Stadt Leverkusen selbst nicht aktiv werden.
Einen vergeblichen Reparaturversuch hatte es 2008 gegeben. Damals ließ der Landesbetrieb Straßen NRW die Straße aufreißen, leider ohne Erfolg; Wasser sammelte sich auch weiterhin an der Stelle. Auch für den ADFC ist die Stelle, bekannt als „Radler-Duschplatz“, ein Dauerthema. Als Ursache darf gelten, dass an der tiefsten Stelle ein Gully fehlt. Der regelmäßige Wasserschwall seit Jahrzehnten zeigt sich tatsächlich daran, dass der Beton an der Stelle regelrechte Erosionserscheinungen zeigt, gegen die der regelmäßige Wasserschwall schwappte.

Beton-Erosion durch die jahrzehntelange Wasserschwall-Einwirkung.
Copyright: Ralf Krieger
Jetzt gibt es also den nächsten Reparaturversuch. In die Straße wird eine Ablaufrinne eingebaut, die das Wasser ableiten soll. Für die Dauer der Baustelle wurde eine Spur der Herbert-Wehner-Straße gesperrt. Die neue Rinne muss künftig natürlich gereinigt werden, wenn sie funktionieren soll.
Die Radler-Dusche ist nicht nur für Radfahrer unangenehm. Für Motorradfahrer kann es gefährlich sein, wenn sie durch tiefe Pfützen fahren. Welches Argument letztlich bei Straße NRW den Ausschlag für die Baumaßnahme gab, ist jetzt aber wohl auch nicht mehr wichtig.