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Nach Rassismus-Skandal auf MallorcaLeverkusener Verein entlässt Trainer: „Ich habe einen Fehler gemacht“

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Der Fußballclub SSV Alkenrath musste einen Jugendtrainer (41) wegen eines Rassismus-Skandals entlassen.

Der Fußballclub SSV Alkenrath musste einen Jugendtrainer (41) wegen eines Rassismus-Skandals entlassen.

Der Mann hatte „Führer“ hinten auf einem Trikot stehen. Nun äußert er sich zum Eklat.

Der Fußballclub SSV Alkenrath musste einen Jugendtrainer (41) wegen eines Rassismus-Skandals entlassen. Michael H., der nach einer Feier-Nacht am Ballermann mit Schlagzeilen wie „Nazi-Trikots am Ballermann“ („Mallorca-Zeitung“) und „Deutscher mit Führer-Trikot auf dem Ballermann“ (Bild-Zeitung) aufwachte, hat mit dem „Leverkusener Anzeiger“ gesprochen, um seine Sicht der Dinge darzulegen. 

Rückblick: Der deutsche Tourist ließ sich Anfang April stolz von einem Journalisten von „Mallorca TV“ im pinken Nazi-Trikot fotografieren – und die Aufnahmen gingen um die Welt. Auf dem Shirt steht „Führer“ statt der Namen eines berühmten Kickers und die „44“ ist die Trikotnummer. Diese Zahl wurde zwischenzeitlich beim Hersteller Adidas aus dem Verkauf genommen, denn sie erinnert an die Runen der Schutzstaffel SS aus der Zeit des Nationalsozialismus. Offenbar sind solche geschmacklosen Shirts frei verkäuflich bei Straßenhändlern auf der Partymeile.

Michael H. ist auf Beschluss des Vorstands nicht mehr Trainer uns Vereinsmitglied des SSV-Leverkusen-Alkenrath e.V.
Der Vorstand

Nun kam raus: Michael H. (41) aus Leverkusen, der damit prahlte, sein Trikot „geil“ zu finden und laut Medienberichten die AfD wählt, war zu dem Zeitpunkt seines Partyurlaubs noch E1-Jugendtrainer der U11 des Fußballvereins SSV Leverkusen Alkenrath.

Der Verein ließ eine Anfrage des „Leverkusener Anzeigers“ unbeantwortet, äußerte sich aber auf seiner Vereinshomepage zu dem Skandal: „Wir als Vorstand hätten bevorzugt, ausschließlich intern zu entscheiden und zu handeln. Die öffentlichen Anfeindungen gegen den Verein zwingen uns aber, unsere Entscheidungen öffentlich zu machen. Michael H. ist auf Beschluss des Vorstands nicht mehr Trainer uns Vereinsmitglied des SSV-Leverkusen-Alkenrath e.V.“ Das Trainerbild von Michael H. ist von der Vereinsseite bereits entfernt worden. 

Das sagt Michael H. zu dem Trikot-Skandal

Der Fußballclub stehe für Gleichberechtigung, Weltoffenheit und Diversität. „Wir akzeptieren alle Menschen unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Sexualität. (…) Wir sind stolz auf die internationale Vielfalt unserer Mitglieder, Trainer und Funktionäre. Das ist unsere DNA“, so der Vorstand. Der eingetragene Verein arbeite gemeinnützig und jeder (…) sei herzlich willkommen. 

„Ich habe einen Fehler gemacht, das war total der Blödsinn. Diese Aktion passt nicht zu mir“, so Michael H., der mit Freunden zum Feiern eines Junggesellen-Abschieds nach Mallorca geflogen sei und das pinke Trikot am Ballermann einem Straßenhändler abgekauft hätte. „Ich bin kein Trinker und erst recht kein Nazi, ich war jedoch zu dem Zeitpunkt stark alkoholisiert und bereits 22 Stunden wach. Diese Umstände sollen keine Ausrede darstellen, aber tragen einen wesentlichen Teil dazu bei.“

Strafrechtlich habe er keine Konsequenzen zu fürchten – den Job als Jugentrainer ist Michael H. aber los.