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Analyse der StadtRettungsdienste in Leverkusen sind schneller geworden

Lesezeit 3 Minuten
Ein Rettungswagen in Wiesdorf

Ein Rettungswagen im Einsatz in Wiesdorf

Das Ziel: Rettungsfahrzeuge in Leverkusen sollen in 90 Prozent aller Einsätze nach acht Minuten am Ziel sein.

Im kürzlich vorgestellten Gesundheitsbericht der Stadt haben die Verantwortlichen auch das Rettungswesen analysiert. Erfreulich: Die Rettungsdienste sind schneller geworden. „Hilfsfrist“ nennt man im Rettungswesen die Zeitspanne, die zwischen Notrufeingang und dem Eintreffen am Einsatzort vergehen soll, um lebensrettende Maßnahmen zu gewährleisten. In Deutschland wird die Hilfsfrist auf Landesebene festgelegt. Es fließen Faktoren wie die Besiedlungsdichte und Verkehrslage mit ein, erklärt die Stadt Leverkusen.

In NRW liegt die Hilfsfrist derzeit bei acht Minuten – in ländlichen Regionen bei zwölf. Allerdings ist diese Zeitspanne nicht bindend, sondern eine Empfehlung. In Leverkusen ist der Erreichungsgrad der Hilfsfrist von 2021 bis 2023 von 65,6 Prozent auf 69,7 Prozent gestiegen. In dieser Zahl ist allerdings auch die Einhaltung der Kennzahlen für die Krankentransporte mit eingerechnet: Bei einem Krankentransport muss der Patient oder die Patientin innerhalb einer Stunde am Zielort angekommen sein.

Ziel des Rettungsdienstes in Leverkusen ist es, in 90 Prozent der Einsätze auf eine Eintreffzeit von acht Minuten zu kommen. Aktuell werde der neue Rettungsdienstbedarfsplan verhandelt, heißt es von der Stadt, man will mit dem vorhandenen Personal weitere Rettungsfahrzeuge besetzen. Damit soll die Erreichung der Hilfsfrist zukünftig optimiert werden.

Leverkusen: RTW musste 21.319-mal ausrücken

Insgesamt gibt es zwei Feuer- und Rettungswachen (die Standorte der Berufsfeuerwehr in Opladen und Wiesdorf) und weitere fünf Rettungswachen über das Stadtgebiet verteilt. Neben der Berufsfeuerwehr werden die Wachen auch von dem Malteser Hilfsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz betrieben. Die Wachen verfügen laut Stadt zusammengerechnet über sieben Rettungswagen (RTW), die 24 Stunden besetzt sind sowie einen RTW, der zwölf Stunden besetzt ist. Hinzukommen zwei Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) in 24-stündiger Besetzung und zwei Krankentransportwagen (KTW), wovon einer 24 Stunden besetzt ist (Ersatzfahrzeuge fließen nicht mit in die Statistik ein).

Bei den Einsatzfahrten wird zwischen Rettungsfahrt, Krankentransport und Notarzteinsatz unterschieden. Der Rettungswagen wird am häufigsten eingesetzt: 2021 kam der RTW in Leverkusen 21.319-mal zum Einsatz -  das sind knapp 58 Fahrten am Tag. Die durchschnittliche Einsatzdauer lag bei 70 Minuten. Im Gegensatz zum RTW wird der Krankentransportwagen (KTW) für Einsätze, die nicht als eilige Notfälle eingestuft werden, eingesetzt. Zum Beispiel, wenn Patienten oder Patientinnen zwischen Kliniken verlegt werden, für Dialysefahrten oder für den Rückweg vom Arzt ins Krankenhaus. 2023 gab es in Leverkusen insgesamt 4.407 KTW-Fahrten mit einer durchschnittlichen Einsatzdauer von 76 Minuten. Der Notarzt oder die Notärztin musste 2023 5.779-mal ausrücken. Die durchschnittliche Einsatzzeit betrug hierbei 82 Minuten.

Die Notarzt- und Rettungseinsätze sind im Vergleich von 2023 zu 2021 deutlich gesunken, die Krankentransportzahlen hingegen deutlich gestiegen. Die hohen Fallzahlen von 2021 könnten mit der Corona-Pandemie zusammenhängen, vermutet der Gesundheitsbericht. Dass die Krankentransporte von 2021 auf 2023 um fast 50 Prozentpunkte gestiegen ist, könnte mit einer älter werdenden Bevölkerung in Verbindung stehen. „Möglich ist aber auch, dass die Fahrten in 2021 aufgrund der Pandemie deutlich reduziert waren, da die Menschen weniger Untersuchungen wahrgenommen haben.“