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„Wir sind bereit“Leverkusen feiert den Aufstieg der Bayer Giants

Lesezeit 3 Minuten
Der aktive Fanblock der Bayer Giants Fans trieb die Basketballer an.

Der aktive Fanblock der Bayer Giants Fans trieb die Basketballer an.

Die Basketballer der Bayer Giants Leverkusen sind Pro-B-Meister.

Noch bevor der letzte Wurf geworfen war, war die Stadt bereits elektrisiert. Am Sonntagnachmittag wurde es laut in der Ostermann-Arena – sehr laut. Denn was sich seit dem 76:53-Hinspielsieg angedeutet hatte, wurde nun Realität. Die Bayer Giants Leverkusen sind Meister der Pro-B (3. Basketballiga) 2024/25 – und mit dem Titelgewinn kehrt der Traditionsklub sportlich zurück in die Pro-A, die zweite Basketballliga.

Schon Stunden vor dem Spiel hatte sich die Halle gefüllt. Draußen standen die Fans dicht gedrängt, drinnen wurde jedes Einlaufen, jeder Treffer, jede Aktion frenetisch bejubelt. Uschi und Sylvia, jahrelang mit dem Verein verbunden, hatten es früh auf den Punkt gebracht: „Wenn wir heute Meister werden, feiern wir in der Halle und stürmen das Parkett – weil wir hier die Meisterschaft geholt haben.“

Ich feier’ im Neuland-Park – da gibt’s Bier und Aussicht!
Michael Wahn

Auch abseits des Spielfeldes hatte jeder Fan einen Plan. Für Michael Wahn war klar: „Ich feier’ im Neuland-Park – da gibt’s Bier und Aussicht! Wenn das Wetter hält, bleiben wir bis in die Nacht.“ Seine Freunde nickten zustimmend, während sie sich noch mit Merchandising-Tüten eindeckten.  Familie Hegemann aus Opladen hatte sich ihre ganz eigene Tradition geschaffen: „Bei einem Sieg gibt’s zwei Kugeln Eis für jeden – egal welches Wetter“, meinte Vater Daniel lachend. Die Kinder waren sich allerdings uneinig, ob es Erdbeer oder Schokolade sein sollte.

Uschi und Sylvia feuern lautstark die Mannschaft von der Tribüne aus an.

Uschi und Sylvia feuern lautstark die Mannschaft von der Tribüne aus an.

Die Verantwortlichen der Giantshatten in den Tagen vor dem Spiel ganze Arbeit geleistet. Der Sitzplatzbereich war komplett ausverkauft, 2270 Eintrittskarten waren verkauft worden. Vor dem Foyer gab es die druckfrische Finalausgabe der „Giants News“, im Inneren eine Atmosphäre, die selbst langjährige Beobachter überraschte. „So etwas habe ich hier lange nicht erlebt“, sagte Ingo, der mit seinem Sohn in der dritten Reihe saß. „Diese Energie, diese Nähe zum Team – das ist mehr als ein Aufstieg. Das ist Leverkusen pur.“

Auch Geschäftsführer Henrik Fronda zeigte sich tief bewegt: „Dieser Titel bedeutet uns sehr viel – sportlich, strukturell und emotional. Dass wir die Pro-A-Lizenz ohne Auflagen erhalten haben, zeigt: Wir sind bereit.“ Und auch sportlich waren sich viele einig: Die Giants hatten den Titel nicht nur errungen, sondern sich regelrecht erspielt – mit Kampfgeist, Teamplay und der lautstarken Unterstützung der Fans.

Wo die Fans letztlich feiern, war am Ende fast zweitrangig. Auf dem Parkett, im Biergarten, vor der Ostermann Arena oder einfach zu Hause auf dem Sofa – gefeiert wurde überall. Und es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein. Denn Leverkusen ist wieder wer – zumindest im Basketball.


Die Bayer-Basketballer wurden 1961 als Basketballabteilung des TuS 04 Leverkusen gegründet, der Name „Giants“ gab man sich erst später. Ausgangspunkt soll eine Basketball-Schulmannschaft des legendären Carl-Duisberg-Gymnasiums gewesen sein. Leverkusen war über Jahre Basketball-Hochburg. Zwischen 1970 und 1996 erspielten sie sich 14 Mal die deutsche Meisterschaft der höchsten Klasse und wurden zehnmal Pokalsieger. Nach der Saison 2008 verabschiedete sich der Hauptsponsor Bayer AG vom Basketball, die Giants hielten sich seither in den Ligen unterhalb der ersten Liga auf. (rar)