Nach zwei verlustreichen Jahren konnte Leverkusens größter Sportverein erstmals wieder in die Rücklage einzahlen.
SportvereinTSV Bayer Leverkusen feiert erfolgreiches Jahr mit Wermutstropfen

Renate Wolf erhielt aus den Händen von Anne Wingchen die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft und einen Strauß Blumen.
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Nur ein Wermutstropfen trübt die sonst erfolgreiche sportliche Bilanz des TSV Bayer 04 Leverkusen: Der Abstieg der Handball-Frauen nach 50 Jahren Zugehörigkeit in der 1. Bundesliga. Seit der Abschied aus der ersten Liga feststeht, stecken die „Elfen“ in einem Umbruch. „In der 2. Bundesliga wird der Fokus noch mehr auf dem nachwuchsorientierten Spitzensport liegen“, erklärte Klaus Beck. Der Nachwuchs immerhin konnte überzeugen: Die weibliche A-Jugend gewann zuletzt DM-Bronze.
Ehrenmitgliedschaft für Renate Wolf
Das Gesicht der erfolgreichsten Zeiten der Elfen ist Renate Wolf - ihr verlieh der Verein bei seiner Mitgliederversammlung unter großem Applaus die Ehrenmitgliedschaft. Wolf hat als Spielerin achtmal den Deutschen Meistertitel und sechsmal den DHB-Pokal gewonnen. Später trieb sie die Entwicklung der Handball-Abteilung als Geschäftsführerin und zeitweise parallel als Trainerin voran. „Die Verdienste von Renate Wolf strahlen weit über die Handball-Abteilung hinaus. Renate Wolf hat den TSV Bayer 04 Leverkusen in vielerlei Hinsicht geprägt: Als Sportlerin, als Managerin und nicht zuletzt als Mensch mit dem Herz am rechten Fleck“, unterstrich TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen in ihrer Laudatio.
Leverkusens größter Sportverein hat 8700 Mitglieder
Sportlich gab es aber auch viel zu feiern für den mit 8700 Mitgliedern größten Sportverein Leverkusens: An erster Stelle nannte Vereinsvorsitzender Klaus Beck die TSV-Paralympioniken, die in Paris je zweimal Gold, Silber und Bronze gewinnen konnten und mit Ausnahme-Weitspringer Markus Rehm sogar einen Fackelträger stellten. Applaus gab es auch für die Basketballer der Bayer Giants, die in der gerade beendeten Saison die Meisterschaft gewonnen und den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProA geschafft haben. Erstmals seit vielen Jahren war im Finale sogar die Ostermann-Arena wieder ausverkauft.
Lobend erwähnt wurden auch Nachwuchs-Stabhochspringer Hendrik Müller, die erfolgreiche Judo-Abteilung und die Rhythmische Sportgymnastik, wo sich mit Olivia Misterek erstmals in der Leverkusener Geschichte eine TSV-Athletin für die Einzel-Weltmeisterschaften qualifiziert hat.
Auch finanziell steht der Verein wieder besser da: Nach zwei schwierigen Jahren konnte im Geschäftsjahr 2024 erstmals wieder eine Rücklage aufgebaut werden. Das Plus von 195.000 Euro soll unter anderem für anstehende Instandhaltungsmaßnahmen genutzt werden.
Abschiede und Ehrungen
Heinz Bahnmüller ist nach 16 Jahren zum Jahresende aus dem geschäftsführenden Vorstand ausgeschieden. Der 78-jährige mehrfache Großvater wolle sich mehr auf die Familie konzentrieren. „Mit seiner Lebenserfahrung, aber auch aufgrund seiner beruflichen Vergangenheit, war Dr. Bahnmüller stets ein umsichtiger Ratgeber, der jederzeit die Entwicklung des Vereins im Blick hatte und nach vorne schaute“, erklärte Klaus Beck. Bahnmüller war vor seinem Ruhestand Geschäftsführer von Bayer Industrie Services und Leiter des Chemieparks Leverkusen.
Hans-Dieter Fuß wurde aus dem Ältestenrat verabschiedet. Der Pensionär hatte den Vorsitz im Jahr 2013 auf Bitten des geschäftsführenden Vorstandes übernommen, nachdem er zuvor jahrzehntelang mit viel Engagement die Eissportabteilung geleitet hatte. Nachfolger von Hans-Dieter Fuß ist Roland Hartmann, der in seiner neuen Funktion bereits die Jubilarehrung durchgeführt hat.
Frank Schröder wurde für seine besonderen Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet. Frank Schröder ist langjähriges Vereinsmitglied und selbst noch im Altersklassensport aktiv. Als passionierter Leichtathlet trainiert er regelmäßig Jugendliche zur Vorbereitung auf das praktische Abitur im Sport oder ähnliche Prüfungen. Er ist zudem als Kampfrichter bei fast jedem Wettkampf vor Ort und verbringt somit viele Wochenenden auf Leichtathletikanlagen.