Das Naturgut Ophoven hat ein neues Praxisbuch veröffentlicht, das Kindern zeigt, wie eng Glück und Nachhaltigkeit zusammenhängen.
PraxishandbuchWie die "Glücksbande" in Leverkusen die Nachhaltigkeit entdeckt

Kinder der Kita Masurenstraße beim Mitmachkino
Copyright: Jonah Bierdel
Was hat Glück mit Nachhaltigkeit zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel – doch das neue Praxishandbuch „Die Glücksbande“ des Naturgut Ophoven zeigt, dass beides eng miteinander verknüpft ist. Kinder im Kita-Alter sollen erleben, dass ihr Handeln Wirkung hat: für die Umwelt, aber vor allem auch für Mitmenschen und das eigene Wohlbefinden.
Das Handbuch ist die dritte Veröffentlichung des Naturguts für den Elementarbereich. Nach den Themen Energie und Klimaschutz geht es nun um die gesamte Bandbreite der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Über 50 kreative Ideen sollen spielerisch an Themen wie Klimaschutz, faire Arbeit oder soziale Gerechtigkeit heranführen.
Nachhaltigkeit im Alltag erlebbar machen
Die Umsetzung erfolgt bewusst mit Alltagsbezug. So nähten Kinder in einem Projekt Teile eines Fußballs zusammen und erfuhren, wie aufwendig die Herstellung ist. In anderen Modulen lädt etwa ein „Mitmachkino“ dazu ein, Probleme zu erkennen und eine eigene Lösung zu entwickeln „Nur wenn Kinder das Thema in ihrer eigenen Lebenswelt wiederfinden, können sie etwas damit anfangen“, erklärte Autorin Marin Sartory vom Naturgut Ophoven.
Das Buch enthält neben konkreten Aktionsideen für die Erzieher auch Bewegungsspiele, um Nachhaltigkeit körperlich erfahrbar zu machen. Ergänzt wird es durch einen digitalen Materialbereich mit Arbeitshilfen und Hintergrundinformationen. „Wir haben darauf geachtet, dass Materialien genutzt werden, die jede Kita zur Verfügung hat. So bleibt es einfach umzusetzen“, so Ute Rommeswinkel vom Naturgut Ophoven. Sie hat zusammen mit Sartory das Buch geschrieben.
Wissenschaftlich begleitet und breit gefördert
Die Entwicklung dauerte rund zwei Jahre. In einer einjährigen Testphase probierten fünf Kitas die Materialien aus, begleitet vom Forschungsinstitut der katholischen Hochschule Köln. Kinder und Erzieherinnen konnten ihre Erfahrungen einbringen und die Inhalte wurden dann wissenschaftlich evaluiert, erzählten Rommeswinkel und Sartory.
Schon jetzt reiche das Interesse über Leverkusen hinaus. Neben Einrichtungen in NRW können auch Kitas aus anderen Bundesländern das neue Konzept nutzen. Einige Vertreter aus anderen Bundesländern seien sogar bei den, noch bis Februar kostenlosen, Fortbildungen gewesen sein. Sogar international stieß es auf Interesse – etwa in einer deutschen Schule in Porto, in der die „Glücksbande“ auch übernommen wird.
Finanziert wurde das Projekt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung. Deren NRW-Geschäftsführer Franz Emde betonte, Bildung für nachhaltige Entwicklung lasse sich am besten über Geschichten und Erlebnisse vermitteln. Genau das gelinge der „Glücksbande“.