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SchultoilettenSekundarschule Ründeroth setzt mit mobilen Klos auf dem Schulhof ein Zeichen

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Schulleiterin Claudia Lengen-Mertel (l.) und Anja Langenbeck-Bruhn hoffen, dass die neuen Anlagen pfleglich behandelt werden.

Schulleiterin Claudia Lengen-Mertel (l.) und Anja Langenbeck-Bruhn hoffen, dass die neuen Anlagen pfleglich behandelt werden.

Die mobilen Toiletten auf dem Schulhof der Sekundarschule sorgten für Diskussionen. Schule und Gemeinde setzten damit ein Zeichen.

Statt die Schultoiletten im Gebäude gibt es in der Sekundarschule in Ründeroth aktuell fünf mobile Klos, die auf dem Schulhof aufgestellt wurden. Das ließ in den vergangenen Tagen in den Sozialen Medien die Wogen hochkochen. Auf der Facebook-Seite „Engelskirchener für Engelkirchener“ wurden die mobilen Klos zum Aufreger. Dort wurde behauptet, dass die Schultoiletten nicht defekt seien, sondern sie würde gesperrt, da sie regelmäßig verunreinigt und beschädigt würden. „Statt gezielt Verantwortung einzufordern oder klare Konsequenzen zu ziehen, dürfen jetzt alle Kinder draußen im Plastikhäuschen frieren“, ist dort zu lesen. Oder: „Netter Versuch, falscher Ansatz.“

Auf Nachfrage bei der Schulleitung stellt sich heraus: Die Toilettenräume der Schule werden aktuell instand gesetzt. „Die Dixi-Klos dienen als Ersatz“, sagt Schulleiterin Claudia Lengen-Mertel. Ein Zeichen setzen möchte man mit dem Aufstellen der mobilen Toiletten dennoch – da sitzen alle mit im Boot: Schulpflegschaft, Lehrerkollegium und Schülervertretung. Die temporäre Nutzung der mobilen Klos solle durchaus hinterfragen: „Wollt ihr so was wirklich immer?“. Denn auch in der Sekundarschule gab es in den Toilettenräumen in der Vergangenheit mutwillige Verschmutzungen.

Immer wieder Beschädigungen an den Schultoiletten festgestellt

In den vergangenen Wochen habe es immer mal wieder verstopfte Toiletten gegeben, weil Schülerinnen und Schüler ganze Toilettenpapierrollen in die Kloschüsseln gestopft haben, bestätigt die Schulleiterin. „Wie anderswo in Schulen auch, da sind wir keine Ausnahme“, sagt Lengen-Mertel. Jetzt werden die Räume grundlegend gereinigt und defektes Inventar erneuert. Wenn die Arbeiten an den Schultoiletten abgeschlossen sind, werden sie einen „1a-Standard“ haben. „Wünschen wir uns dann natürlich einen angemessenen Umgang mit dem Inventar“, sagt Rektorin Lengen-Mertel. Sie hofft, dass die Nutzung der mobilen Klos die Jugendlichen dafür sensibilisiert, darauf zu achten, dass die sanierten Räume sauber und intakt bleiben.

In der Sekundarschule gab es bereits Klassenansprachen zum Thema „saubere Toilette“, eine Zeit lang mussten sich die Schülerinnen und Schüler den Schlüssel für den Toilettenraum abholen. „Das hat kurzzeitig positive Effekte gebracht“, erklärt Claudia Lengen-Mertel. Jetzt gibt es – zumindest in den Pausen – einen Toilettendienst, die Schüler seien mit in der Verantwortung. Das klappe auch ganz gut. Bei den mobilen Klos auf dem Schulhof handelt es sich übrigens um Exemplare der gehobeneren Klasse, mit Kabinen, Urinalen und Waschbecken. Norbert Hamm, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters in Engelskirchen, sagt: „Dass es Irritationen gibt, wenn an der Sekundarschule Dixi-Klos aufgestellt werden, das haben wir erwartet – und die Aufmerksamkeit ist auch gewollt.“

Die Verschmutzung oder Zerstörung von Schultoiletten sei immer wieder Thema und den dafür verantwortlichen Schülern oft nicht beizukommen. „Das Maß ist aber irgendwann voll“, erklärt Hamm. Er hofft, dass die Debatte rund um den kurzfristigen Einsatz der mobilen Klos auch ein Positives hat und die Jugendlichen aufrüttelt, zukünftig nicht nur selbst pfleglich mit Schul-Toilettenräumen umzugehen, sondern auch andere dazu anzuhalten.