In der Theodor-Heuss-Akademie brachten die Musikerinnen und Musiker allein Werke amerikanischer Komponistinnen und Komponisten zu Gehör.
Auftritt in GummersbachEnsemble „Musica Libera“ versteht sich auch als Botschafter

Das Ensemble „Musica Libera“ begeisterte in der Theodor-Heuss-Akademie. Diese ist ansässig in Gummersbach-Niederseßmar.
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Mal etwas Positives aus den Vereinigten Staaten: In der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach-Niederseßmar spielte am Mittwochabend das Ensemble der Friedrich-Naumann-Stiftung „Musica Libera“ ein Programm ausschließlich mit Werken amerikanischer Komponisten. Die Formation aus elf Musikerinnen und Musikern ist klassisch mit Klarinetten, Fagott, Violinen und Bratschen sowie Schlagwerk mit Vibrafon besetzt. Auch zwei Sopranistinnen gehören dazu.
Etwa 75 Zuhörerinnen und Zuhörer begeisterte die Musik von eher selten gehörten Klängen des vergangenen Jahrhunderts, aber von großen Namen wie Leonard Bernstein, Artie Shaw und vielen mehr.
Vom sogenannten Zauberberg aus konnte man den Blick während der Musik durch die großen Glasfassaden aus dem Veranstaltungsraum über den nahen Frühlingswald schweifen lassen. Bei der Toccata aus dem „Concerto per Fagotto e Orchestra“ von Nino Rota begeisterte neben dem Ensemble Marit Jourdan als Solistin auf dem Fagott mit variantenreichem, virtuosen Spiel.
Dem Konzert in Gummersbach sollten Auftritte in ganz Deutschland folgen
Das Moderne und humorvolle „Hoedown“ aus Gnarly Buttons für Klarinette und Kammerensemble von John Adams (geboren 1947), einem wichtigen Vertreter der „Neuen Musik“, war ein weiteres Stück im ersten Teil. Dieses gefiel ebenfalls, auch wenn die Melodien darin etwas herausfordernder sind.
Im Pausengespräch erklärte Hannah Lehmann, die auch die Moderation und die informativen Einleitungen zu den Stücken übernahm, das dieser Abend der Auftakt des Jahresprogramms für „Musica Libera“ sei. Etwa zehn Konzerte werde man in diesem Jahr in ganz Deutschland spielen, dem Gummersbacher Konzert vorausgegangen war ein einwöchiger Aufenthalt in der Akademie mit viel Probenzeit. Finanziert werden das Ensemble und auch die Instrumente durch die Friedrich-Naumann-Stiftung.
Im zweiten Teil dann gab es Musik von Artie Shaw, Ursula Mamlok und Andrew Lloyd Webber, als glanzvollen Abschluss dann drei Stücke aus dessen „West Side Story“. In dem berühmten „America“ zeigten die Sopranistinnen Sibylla Elsing und Lea Ostgathe ihr Können in ihrem mitreißenden Gesang. Das Publikum bedankte sich für den zweistündigen Abend mit minutenlangem, stehenden Applaus.
Das Ensemble „Musica Libera“ möchte bei seinen Konzerten musikalische und gesellschaftliche Themen vereinen, somit auch Botschafter für Kultur und Freiheit sein. Die einzelnen Mitglieder sind Studierende an renommierten Musikhochschulen oder bereits international anerkannte Solistinnen und Solisten, die auch mit großen Symphonieorchestern zusammenarbeiten.