Gummersbach siegt gegen den HSV Hamburg mit 33:27. 5000 Euro-Strafe für VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach gewinnt das letzte Spiel des Jahres

Mit acht Toren war Miro Schluroff der beste Werfer des VfL Gummersbach gegen den HSV Hamburg.
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Und wieder wurde es nach dem Abpfiff in der mit 4132 Zuschauern ausverkauften Gummersbacher Schwalbe-Arena emotional. Das ist nicht nur wegen des 33:27 (15:14)-Erfolgs des VfL Gummersbach gegen den HSV Hamburg im letzten Heimspiel des Jahres. Im Mittelpunkt stand der Abschied von Ole Pregler, der wie berichtet in der Winterpause zu Bundesliga-Konkurrent Frisch Auf Göppingen wechselt.
Viereinhalb Jahre hat der 23-Jährige für den VfL gespielt. Minutenlang feierten die Fans den scheidenden Spieler mit Sprechchören „Ole Pregler, einer von uns“.
VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler bestätigte die gegen ihn ausgesprochene Strafe
VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler dankte dem sichtlich gerührten Mittelmann, der einer der Aufstiegshelden gewesen sei und sich damit in die Geschichtsbücher des Vereins gespielt habe. „Ich bin fast sicher, dass wir ihn irgendwann noch mal im VfL-Trikot wiedersehen werden“, sagte Schindler.
Dessen eigener emotionaler Einsatz im vorletzten Heimspiel gegen den SC Magdeburg hat wie erwartet ein Nachspiel: Christoph Schindler soll 5000 Euro Strafe zahlen, nachdem er gegen den SC Magdeburg nach dem Abpfiff aufs Spielfeld gestürmt war. Dies bestätigte der Geschäftsführer im Pauseninterview mit Dyn. Eine Reaktion darauf wolle er zu einem späteren Zeitpunkt geben, so Schindler. Was ihn gegen Magdeburg so aufbrachte waren die Schiedsrichter, die trotz langer Diskussion mit dem Delegierten, die letzte strittige Szene des Spiels nicht noch einmal auf Video anschauen wollten und die Partie abpfiffen. Der VfL verlor mit 31:32.
VfL Gummersbach tat sich in der ersten Halbzeit scher gegen Hamburg
Im letzten Spiel des Jahres taten sich die Gummersbacher, bei denen erneut Lukas Blohme auf dem Spielbericht fehlte , in der ersten Halbzeit schwer gegen die Hamburger. Die spielten ihre Angriffe lange aus und setzten schon früh aus dem siebten Feldspieler. Wie im Hinspiel vergaben die VfL-Werfer einige hochkarätige Chancen, doch im Tor parierte Dominik Kuzmanovic, der sich nach der Pause noch einmal steigerte und insgesamt auf 15 Paraden kam.
Zudem funktionierte die Zusammenarbeit mit dem Kreis. Die Anspiele verwandelte Ellidi Vidarsson, der sechs seiner sieben Tore vor der Pause erzielte. „Beide Mannschaften haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, sagte anschließend VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Einzig die Wurfquote habe ihm nicht gefallen.
Die Gummersbacher hatten mehr Wechselmöglichkeiten
Nach der Pause nahm die Partie Tempo auf. Die Hamburger machten mehr Fehler, im Tor parierte Kuzmanovic, vorne traf Miro Schluroff und Joao Gomes wirbelte die HSV-Abwehr durcheinander. Beim 28:22 (48.) führte der VfL erstmals mit sechs Treffern. Es schien nicht so, als wenn die Gäste noch einmal spielentscheidend aufholen könnten. Man habe gemerkt, dass er mehr Wechselmöglichkeiten gehabt habe und damit mehr frische Spieler bringen konnte als die Gäste, so Sigurdsson. Joao Gomes habe gut ins Spiel gefunden, zudem habe er Kristjan Horzen und Stepan Zeman eingewechselt. Er sei glücklich, das Spiel gewonnen zu haben und über die tolle Verabschiedung von Ole Pregler durch die Fans.
Knapp fünf Minuten vor Schluss war Ole Pregler eingewechselt worden. Da er so spät ins Spiel gekommen sei, erklärte der Mittelmann, habe er die besondere Atmosphäre noch einmal aufsaugen können. „Was wir hier in den vergangenen viereinhalb Jahren aufbauen konnten., bedeutet mir sehr viel“, erklärte Pregler. In seine VfL-Jahre fallen der Aufstieg aus der Zweiten Liga und die Rückkehr in einen europäischen Wettbewerb.
Für seine nun ehemaligen Mitspieler geht es erst am Montag, 19. Januar, mit Trainingseinheiten weiter. Bis zum 5. Januar haben die Handballer frei, dann bekommen sie ihre individuellen Trainingspläne, so der VfL-Trainer. Gemeint sind nur sechs Spieler, denn elf Gummersbacher sind mit ihren Nationalmannschaften bei der Europameisterschaft im Einsatz. „Eine solche Situation, dass so viele Spieler weg sind, hatten wir noch nie“, sagte Sigurdsson. Um wenigstens ab Mitte Januar mit acht oder zehn Handballern zu trainieren, sollen Spieler aus der zweiten Mannschaft aufrücken, was auch nicht mehr so einfach sei.
Tore VfL Gummersbach: Gomes (3), Vidarsson (7), Vujovic (3/1), Köster (4), Häseler (1), Einarsson (2), Schluroff (8), Horzen (3), Smits (2/2).
Tore HSV Hamburg: Norlyk (2), Lassen (3), Jörgensen (2/1), Weller (6), Andersen (6/1), Olafsson (3), Sauter (2), Mortensen (4).

