VfL Gummersbach muss mit 31:32 die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen, während Magdeburg ungeschlagen Herbstmeister ist.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach riecht am Sieg gegen den SC Magdeburg

Kentin Mahe zeigte nicht nur seine beste Saisonleistung, er brachte den VfL mit seinen acht Toren zurück ins Spiel.
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Es war ein nervenaufreibendes Spiel, in dem der VfL Gummersbach am Sieg gegen den ungeschlagen Tabellenführer SC Magdeburg gerochen hatte, die Führung aber nicht über die Zeit bringen konnte. Beim 31:32 (16:17)-Sieg hatten die Magdeburger mit Torhüter Sergey Hernandez vor 4132 Zuschauern in der ausverkauften Schwalbe-Arena ihren Matchwinner. Sekunden vor Schluss hielt er den letzten Wurf von Mathis Häseler. Es war seine vierte Parade in 60 Minuten.
Ob den Gummersbacher dabei Mathias Musche behindert hatte, weil er durch den Kreis gelaufen war und damit möglicherweise den Winkel verkürzt hatte, oder weil der Abpraller vom SCM-Torhüter möglicherweise im Kreis von einem Spieler abgefangen wurde – ein Pfiff der Schiedsrichter blieb jedenfalls ebenso aus wie der Videobeweis, was die VfL-Verantwortlichen in Rage brachte. Im Interview mit Dyn vermutete SCM-Trainer Bennet Wiegert nach Studium der Bilder die zweite Szene als Grund der Aufregung.
Einen Punkt hätte sich der VfL Gummersbach verdient gehabt
Einen Punkt hätten sich die Gummersbacher auf jeden Fall verdient gehabt, nach einer Aufholjagd in der zweiten Halbzeit, die von Kentin Mahé angeführt wurde. Der Franzose, der in der bisherigen Saison vor allem auf der Bank geschmort hat, kam in der zweiten Halbzeit und warf acht Tore, womit er das Spiel drehte und den VfL mit 27:25 (52.) erstmals wieder in Führung brachte. Im Tor hielt der eingewechselte Bertram Obling vier Bälle in Folge, was seine Vorderleute zu einem 5:0-Lauf nutzten. Vier der fünf Tore steuerte Kentin Mahé bei.
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Auf der anderen Seite war es Omar Ingi Magnusson, der mit elf Toren der beste Werfer des Spiels war, und ruhig die Fäden des Magdeburger Spiels zog. Mit einem 3:0-Lauf drehten die Gäste die Partie erneut zum 28:27 (55.), da sich der VfL nun wieder Fehler erlaubte. Der überragende Kay Smits glich zum 28:28 (55.) aus. In der dramatischen Schlussphase traf Julian Köster 52 Sekunden vor Schluss zum 31:31, ehe Magnusson von der VfL-Abwehr nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Matthias Musche, ehe der VfL nach einer Auszeit den letzten Angriff vergab.
VfL-Trainer zwischen Traurigkeit über die Niederlage und Stolz auf die Mannschaft
„Ich bin einerseits traurig und enttäuscht, dass wir am Ende nicht mindestens einen Punkt mitnehmen“, sagte anschließend VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Auf der anderen Seite sei er aber unfassbar stolz, wie seine Mannschaft es gemacht habe.
Dabei fand der VfL, bei dem diesmal Lukas Blohme nicht auf dem Spielbericht stand, nicht gut ins Spiel, verzeichnete in den ersten 15 Minuten acht technische Fehler. „So etwas tut natürlich weh gegen eine Mannschaft wie Magdeburg“, sagte der VfL-Trainer. Trotzdem lag sein Team zur Halbzeit nur ein Tor zurück und steigerte sich nach der Pause in der Abwehr, allen voran Tom Kiesler auf der Mitte.
Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert spricht von einem tollen Handballspiel
„Am Ende haben wir noch einmal die Chance zum Ausgleich zu kommen. Das tut mir natürlich weh für Mathis Häseler, aber daran muss er wachsen“, sagte sein Trainer. Bennet Wiegert sprach von einem tollen Handballspiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt habe.
Für Gummersbach geht es am nächsten Sonntag, 16.30 Uhr, beim TVB Stuttgart mit dem ersten Spiel der Rückrunde weiter.
Derweil gab der Holländische Handballverband bekannt, das Kay Smits angekündigt habe, mit Blick auf eine längerfristige Perspektive auf einen Start bei der EM im Januar zu verzichten.
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (2), Kodrin (1), Köster (5), Einarsson (2), Schluroff (1), Mahé (8), Horzen (4), Smits (8/1).
Tore Magdeburg: Musche (8/2), Claar (4), Kristjansson (4), Pettersson (1), Magnusson (11), Jonsson (1), Saugstrup (3).

