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Update

Kommunalwahl 2025
Raoul Halding-Hoppenheit wird Bürgermeister in Gummersbach – Einbußen bei CDU

4 min
Gummersbach: Verschiedene Stimmzettel stecken in einem Stimmzettelumschlag für die Briefwahl.

Raoul Halding-Hoppenheit folgt auf Frank Helmenstein.

Raoul Halding-Hoppenheit gewinnt souverän. Der CDU-Mann setzte sich in Gummersbach gegen Thorsten Konzelmann (SPD) durch.

15. September: Gummersbacher CDU büßt bei Kommunalwahl deutlich ein

Die Wahl ist gelaufen und die Gummersbacher CDU ist mit 39,1 Prozent nach wie vor die stärkste Kraft im künftigen Stadtrat. Die SPD kann sich mit 21,7 Prozent auf Platz zwei behaupten, allerdings ist der Abstand zu AfD (19,6) nur sehr knapp. Hinter der AfD müssen sich die Grünen einreihen. Sie kommen von sehr guten 13 Prozent im Jahr 2020, also bei der vorherigen Kommunalwahl, auf jetzt noch 8,7 Prozent. FDP und Linke erhalten jeweils 4,3 Prozent, wobei das im Vergleich zu 2020 für die FDP (6,5 Prozent) ein nicht geringer Verlust ist. Das BSW ist bei der Premiere auf 2,2 Prozent gekommen.

Was heißt das für den kommenden Stadtrat? Das Gremium ist auf jeden Fall arbeitsfähig. Und mit Blick auf kommende Mehrheiten ist sowohl ein Jamaika-Bündnis (also CDU, Grüne, FDP) als auch eine „GroKo“ mit CDU und SPD möglich. Wer mit wem kann und wer nicht, werden die Gespräche in den kommenden Wochen ergeben.

Verlierer sind in Gummersbach auch Grüne und FDP

Kein Vertun gibt es beim Ergebnis der CDU: Die Union hat im Vergleich zur Wahl 2020 (45,7) deutlich eingebüßt und eines der schlechtesten Ergebnisse der vergangenen Jahrzehnte eingefahren. Verlierer sind allerdings auch Grüne und FDP. Und auch die SPD muss sich fragen, wo sie ihre rund zwei Prozent hat liegen lassen. Mehr als dreimal so stark geworden ist die AfD: Sie hat im kommenden Stadtrat neun Sitze; zuvor waren es drei. Auffällig auch, dass die AfD zwei Bezirke direkt geholt hat, und zwar den von Rainer Degner in Vollmerhausen und den von Susanne Valentin in Bernberg Nord.

Die CDU hat im neuen Rat 18 Sitze und büßt damit drei ein. Ansonsten ergeben sich keine großen Verschiebungen. Und das auch vor dem Hintergrund, dass der Rat von 44 auf 46 Sitze aufgestockt worden ist. Was die Direktmandate angeht, so konnte auch die SPD zulegen. Nicht nur Bajrus Saliu gewann Reininghausen/Becke wie schon 2020 direkt, auch Thorsten Konzelmann konnte sich in Derschlag-Ost durchsetzen.

Integrationsrat in Gummersbach

Der bisherige CDU-Fraktionschef Jörg Jansen sagt, dass das Ergebnis „nicht gut“ sei. Die CDU habe diesmal vier Wahlbezirke verloren, 2020 war es nur einer. „Tragisch“ nennt er den Umstand, dass zwei davon an die AfD gegangen sind, was ihm gar nicht behage. Und zwei Fällen hätten fünf bzw. acht Stimmen den Unterschied ausgemacht. Mit wem die CDU ein Bündnis eingehen wird, dazu will Jansen nichts sagen. Freitag wolle die Fraktion tagen. „Total traurig“ ist Jansen über das Ergebnis bei den Wahlen zum Integrationsrat. Hier hat die AfD die meisten Stimmen bekommen.

Bei den Wahlen zum Integrationsrat in Gummersbach hat die AfD mit 30,18 Prozent die meisten Stimmen bekommen. Die CDU folgt mit 27,78 Prozent, die SPD erhielt 22,09 Prozent. Bei der Sitzverteilung gehen drei Sitze an die AfD, CDU und SPD sind mit derselben Anzahl vertreten. Jeweils einen Sitz haben die Grünen sowie die beiden Einzelbewerberinnen Lilia Köhler und Einzelbewerberin Fatma Sen (Alevitische Gemeinde). 13.685 Menschen waren zur Wahl zugelassen, die schwache Wahlbeteiligung beträgt 22,52 Prozent.

Direkt gewählt: CDU: Claudia Stevenson, Uwe Dick, Felix Schulmeister, Uwe Schneevogt, Jakob Löwen, Norbert Lunau, Edith Ruth, Ronja Breuer, Mario Holländer, Joachim Tump, Dirk Helmenstein, Bastian Fröhlich, Karl-Heinz Richter, Volker Kranenberg, Rainer Sülzer, Jürgen Marquardt, Maria Walk, Jörg Jansen. SPD: Thorsten Konzelmann, Bajrus Saliu. AfD: Susanne Valentin, Rainer Degner.

Über die Reserveliste: SPD: Mary Roshani Thanapalasingham, Oliver Kolken, Elisabeth Raupach, Sven Lichtmann, Marion Fuhr, Benjamin Stamm, Kathrin Grüttgen, Axel Blüm. Grüne: Sabine Grützmacher, Konrad Gerards, Vanessa Dittl, Joachim Scholz. AfD: Bernd Rummler, Andreas Nehls, Guido Weuste, Alex Berg, Patrizio Milia, Chris Schaldach, Karl-Manfred Valentin. FDP: Ursula Anton, Thorsten Rinker. Die Linke: Vivien Peetz, Sabrina Bachmann. BSW: Diyar Agu.


14. September: CDU-Kandidat Raoul Halding-Hoppenheit ist neuer Bürgermeister von Gummersbach

CDU-Kandidat Raoul Halding-Hoppenheit ist neuer Bürgermeister von Gummersbach. Der Erste Beigeordnete im Gummersbacher Rathaus tritt damit die Nachfolge von Bürgermeister Frank Helmenstein an, der sich nach mehr als 20 Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl gestellt und das schon Ende 2023 erklärt hatte. Zu einem echten Kopf-an-Kopf-Rennen ist es in Gummersbach nicht gekommen. 

Halding-Hoppenheit, der sich im CDU-internen Entscheid mit einer Stimme Mehrheit gegen den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Jörg Jansen, hatte durchsetzen können, lag am Sonntag mit rund 62 Prozent deutlich vor SPD-Kandidat Thorsten Konzelmann, der etwas über 38 Prozent der Stimmen bekam. Halding-Hoppenheit äußerte sich„zufrieden“ über den am Ende dann doch klaren Ausgang der Wahl. Er sprach von einem „fairen“ Wahlkampf und berichtete, dass Konzelmann einer der ersten Gratulanten gewesen sei.

Nach mehr als 20 Jahren Frank Helmenstein im Amt habe dieser natürlich große Fußabdrücke hinterlassen. Elf Jahre davon sei er Mitglied des Verwaltungsvorstands gewesen und habe daher einen Eindruck davon bekommen, was gut gelaufen sei und fortgeführt werden könne. Doch nicht alles laufe rund und daran gelte es nun zu arbeiten. Erst einmal wurde am Sonntagabend der klare Sieg gefeiert. Und zwar im Kreise der Gummersbacher CDU im Brauhaus.