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Neue ChancenEs kommt Bewegung in das Gummersbacher Sandberg-Areal

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Das Foto zeigt ein Luftbild des ehemaligen Fachhochschulgeländes in Gummersbach..

Das ehemalige Fachhochschulgelände in Gummersbach.

Was aus dem ehemaligen Fachhochschulgelände auf dem Gummersbacher Sandberg wird, ist noch unklar. Aber es gib zumindest Bewegung in der Sache.

 Die Nachfolgenutzung des ehemaligen Fachhochschulgeländes auf dem Gummersbacher Sandberg ist ein Dauerbrenner im Gummersbacher Rathaus. Der erhoffte Durchbruch in Richtung Wohnbebauung ist allerdings bis dato ausgeblieben. Bereits Ulrich Stücker, heute Bürgermeister in Wiehl und damals Technischer bzw. Erster Beigeordneter in der Kreisstadt, hätte das Projekt zu gerne angeschoben.

Gummersbachs Erster Beigeordneter Jürgen Hefner berichtete am Dienstag auf Nachfrage dieser Zeitung, dass in das Thema Bewegung gekommen sei. Das Areal hat inzwischen beim Land NRW den Eigentümer gewechselt. Und zwar vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) zur Landesentwicklungsgesellschaft NRW urban. Der neue Eigentümer hat damit angefangen, Fragen zu klären, die lange offen waren.

Offene Fragen sollen geklärt werden

Allen voran die, ob das Land noch Bedarf an dem Grundstück hat – für welche Nutzung auch immer. Und die ist negativ beschieden worden, wie Hefner berichtet. In einem weiteren Schritt hat die sogenannte Rahmenvertragsinitiative NRW einen Planungsauftrag mit Blick auf eine künftige Nutzung vergeben.

Die Rahmenvertragsinitiative unterstützt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Konkret auch dabei, in den Städten und Gemeinden, Bauleitplanverfahren zu beschleunigen.

Der nächste Ortstermin folgt bald

Ein rahmenvertraglich gesicherter Expertenpool für Planungs- und Gutachterleistungen, auf den interessierte Kommunen zugreifen können, sorgt dafür, dass die zeitintensive Einzelvergabe von Gutachten nicht mehr erforderlich ist. So ist es auf der Seite des Ministeriums zu lesen. Den Zuschlag dafür bekam das Aachener Büro HJPplan+, ein „sehr renommiertes Büro“, wie Hefner sagt.

Ein weiterer Auftrag wurde mit Blick auf eine Artenschutzprüfung vergeben. Nach einem ersten Ortstermin mit den Planern soll es einen weiteren im Januar/Februar geben, wie der Erste Beigeordnete berichtet. Mit diesen Ergebnissen will er dann auch in den Stadtentwicklungsausschuss gehen.

Ministerin Scharrenbach hatte sich eingeschaltet

An der Situation, dass die Stadt oder deren Entwicklungsgesellschaft oder die Gummersbacher Wohnungsbau das Areal auf dem Sandberg nicht kaufen können, hat sich laut Aussage von Hefner noch immer nichts geändert. Das Land sei an den Vergabeweg gebunden, wie er erläutert. Und NRW urban sei eine landeseigene Entwicklungsgesellschaft. Ob die am Ende das Areal auch vermarktet, sei aktuell offen.

Viel wichtiger sei allerdings, dass in den Prozess eine deutliche Bewegung gekommen sei und die Planungen nun in die richtige Richtung liefen. Um das Thema Sandberg hatte sich Bauministerin Ina Scharrenbach kümmern wollen, nachdem sie sogar einen Ortstermin auf dem alten FH-Gelände gemacht hatte. Das war im Jahr 2020. Danach kam Corona und die Reaktivierung des Sandbergs ins Stocken. 

Auf den Flächen zwischen Hepel und Reininghausen könnten an die 250 bis 300 Wohneinheiten gebaut werden. Darunter neben Ein- und Zweifamilienhäusern auch Mietwohnungen. Für die Stadt Gummersbach wäre ein solches Wohngebiet wichtig, nachdem die Flächen in Windhagen nahezu zu 100 Prozent von der Entwicklungsgesellschaft vermarktet worden sind.