Hier geht’s zur Wetter-Kolumne von Oliver Baldsiefen aus Lindlar. Wettervorhersagen sind so eine Sache – wie sicher können Experten die Zukunft prognostizieren?
DonnerwetterWird’s mal wieder richtig Sommer? – Neues von unserm Wettermann aus Lindlar

Unser Wettermann hät Ausschau nach der Sonne
Copyright: Dennis Börsch
Liebe Wettergemeinde! Der Hochdruck hat uns weiterhin im Griff und seit Februar ist die klassische Westwetterlage durch immer neue Hochs blockiert. Dem einen Freud ist des anderen Leid, denn die Landwirtschaft wartet dringend auf den wichtigen Regen. Aktuell befinden wir uns in einer „Omega“-Wetterlage, denn die feuchten Tiefs werden quasi im Form des altgriechischen Omega um unser Hoch herumgeführt. Da stellt sich vielen Oberberger schon die Frage: Gibt’s mal wieder ein Jahrhundertsommer?
Oberberg: Derzeit ist die Wetterlage weiterhin eher von Hochdruck geprägt
Aber kann man im Mai schon den Sommer vorhersagen – oder ist das alles nur Geschwätz? Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, wie unser Wetter vorhergesagt werden kann. Es gibt einige Institutionen weltweit, die das Wetter „berechnen“. Da gibt’s das amerikanische Globalmodell GFS (Global Forecast System) und das europäische ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts).
Das sind eigentlich – neben dem deutschen ICON-Wettermodell – die bekanntesten Modelle. Man kann sich die Erstellung eines Wettermodells in etwa so vorstellen, dass leistungsstarke Computer Daten (wie von Wetterballons, Übermittlung von Flugzeugen, aktuellen Messungen) verarbeiten und Wahrscheinlichkeiten berechnen. Dies geschieht – je nach Modell – mehrmals am Tag. Hier rechnet aber jedes Modell mit anderen Methoden und so kann es durchaus sein, dass sich die Modelle für eine Prognose der kommenden Tage auch mal gravierend unterschieden.
Nun ist es so, dass Wetterberechnungen für die kommenden drei Tage recht genau sind und man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass ein berechnetes Wetter so eintrifft. Es gibt aber durchaus auch berechnete mittelfristige und langfristige Prognosen. Mittelfristige Vorhersagen beschäftigen sich mit den Vorhersagetagen vier bis zehn. Alles, was danach kommt, sind Langfristprognosen. Jedem sollte jedoch klar sein, dass die Prognose immer ungenauer wird, je weiter sich der berechnete Zeitpunkt in der Zukunft befindet.
Um noch mal auf die Frage des Sommers zurückzukommen: Sicherlich ließe sich ein Trend mit der derzeitigen Wetterlage ableiten, da man aus den vergangenen Jahrzehnten ähnliche Wetterlagen vergleichen könnte. Ein Garant für ein seinerzeit eingetretenes Sommerwetter ist das aber nicht. Fest steht, auch das aktuelle Hochdruckwetter wird irgendwann zu Ende gehen (wahrscheinlich Richtung Monatsende), und dann kann’s auch mal längere Zeit wieder nass werden.