In diesen Tagen bildet sich der Polarwirbel, der unser Wetter beeinflussen wird – auch im Oberbergischen Kreis.
Donnerwetter!Jetzt werden Weichen für den Winter gestellt – Neues vom Wettermann aus Lindlar

Unser Wetterfrosch Oliver Baldsiefen.
Copyright: Börsch
Liebe Wettergemeinde! Nun ist er also meteorologisch angekommen – der Herbst. Sorgte das Azorenhoch mit seinem Ausleger in der Vergangenheit für angenehmes Spätsommerwetter, ist nun mit einer eher westlichen Strömung etwas wechselhafteres Wetter bei uns angekommen. Dem Jetstream sei Dank, denn dieser liegt aktuell etwa genau über unseren Köpfen und schickt ein Tief nach dem anderen über uns hinweg.
Für unser Bergisches Wetter sieht es für die kommende Woche daher eher etwas wechselhafter aus, denn in den feuchteren und labileren Luftmassen bilden sich gerne schon mal Schauer, die dann unserem Boden wieder etwas Feuchtigkeit zukommen lassen. Ob sich dann zum kommenden Wochenende wieder etwas mehr Hochdruck durchsetzen wird, so wie es die Modelle teilweise berechnen, bleibt abzuwarten.
Ob der Winter nun mild oder kalt wird, ist derzeit sowieso nur Spekulation. Eins ist allerdings klar: Die Tage mit den milden Temperaturen sind gezählt und der Herbst klopft langsam an.
So langsam werden – und das wissen die Wenigsten – die Weichen für den kommenden Winter gestellt. Denn genau in diesen Tagen bildet sich über dem Nordpol der Polarwirbel (also ein Tiefdruckwirbel in großer Höhe), der unser Wetter in den nächsten Monaten beeinflussen wird. Dieses Tiefdruckgebiet verstärkt sich dann im Winter noch weiter, weil dann keine Sonnenlicht die Atmosphäre dort erwärmen kann und sich zunehmend Kaltluft ansammelt. Das Maximum erreicht der Polarwirbel übrigens von Anfang Dezember bis etwas Februar.
Aber warum beeinflusst ein Tief über dem Nordpol unser Winterwetter? Eigentlich ganz einfach erklärt: Ist das Tief/der Polarwirbel recht kräftig, gibt es in der Regel bei uns einen recht milden Winter. Dann bleibt nämlich die Kaltluft gebündelt über dem Nordpol liegen. Ist der Polarwirbel hingegen schwach, kann es passieren, das dieser sich teilt (man spricht dann von einem Polarwirbelsplit) und wir dann mehrere Tiefdruckkerne haben.
Diese können dann in Verbindung mit dem Jetstream (also dem Starkwindband in großer Höhe) auch schon mal dafür sorgen, dass sich die Kaltluft dann in südliche Richtungen (also auch zu uns) ausbreiten kann. Das nimmt aber normalerweise einige Zeit in Anspruch und passiert über einen längeren Zeitraum. Dieser sogenannte „Arctic Outbreak“ würde dann bei uns für feines Winterwetter mit knackig kalten Temperaturen und – je nach Anströmung – auch mit Schnee sorgen.
Soweit ist es aber noch lange nicht und ob der Winter nun mild oder kalt wird, ist derzeit sowieso nur Spekulation. Eins ist allerdings klar: Die Tage mit den milden Temperaturen sind gezählt und der Herbst klopft langsam an.