Der CDU-Kandidat gewinnt in Nümbrecht und entgeht mit 51,3 Prozent einer Stichwahl. Auch sonst ist die CDU klarer Wahlsieger in Nümbrecht.
Kommunalwahl 2025Thomas Hellbusch wird Bürgermeister in Nümbrecht – CDU siegt in allen Bezirken

Auch im Nümbrechter Ratssaal war die Spannung am gestrigen Wahlabend groß.
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15. September: CDU bringt ihre Kandidaten wie schon 2020 in allen 16 Wahlbezirke direkt durch
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, 17: Die Anzahl der Vertreter, die Parteien und Gruppierungen in den Nümbrechter Rat entsenden, kann man sich leicht merken. Klarer Sieger dieser Wahl war auch in Nümbrecht die CDU, die wie schon 2020 alle 16 Direktmandate holte. Mit Marcus Schmitz, der über die Liste nachrückt, und der Bürgermeisterstimme von Thomas Hellbusch kommt die CDU auf 18 Stimmen. Der Gemeinderat wächst aber von 32 auf 38 Mitglieder an – Mehrheiten bedürfen also 20 Stimmen.
Als stärkste, nämlich sechsköpfige Oppositionsfraktion wird künftig die AfD im Gemeinderat ein Wörtchen mitreden. SPD (5) und GUD (3) konnten ihre Fraktionsstärken verteidigen, die FDP wird nur noch von einem Politiker, dem Kreisvorsitzenden Dominik Trautmann, vertreten. Dafür hat bei den Linken künftig Bundestagsabgeordneter Jan Köstering mit Michael Krampe einen Mitstreiter.
AfD holt aus dem Stand sechs Ratsmandate
Als Wahlverlierer muss man neben der FDP (rutschte von 4,9 auf 2,9 Prozent) die Grünen bezeichnen. Holten sie 2020 noch sechs Ratsmandate, sind es diesmal nur vier, statt 17,8 Prozent kommen sie jetzt auf 10,3 Prozent – und sind nur noch viertstärkste Kraft.
Viel Zeit, sich in die teils komplexen Themen einzuarbeiten, bleibt den neuen Mandatsträgern nicht: Unter anderem steht die Einbringung des 2026er Haushalts an.
Direktmandate: CDU: Gisa Hauschildt, Jörg Reintsma, Dagmar Schmitz, Jörg Menne, Markus Lang, Ulrike Herrgesell, Thomas Hellbusch, Philipp Beck, Manfred Henry Daub, Christopher Seinsche, Björn Dittich, Titzian Crisci, Stephan Rühl, Roger Adolphs, Frank Schmitz, Thomas Schlegel.
Über die Reserveliste: CDU: Marcus Schmitz; Julia Sattler rückt als persönliche Vertreterin für den neuen Bürgermeister Thomas Hellbusch im Bezirk 07 nach. Grüne: Philippe Raymond Bergmann, Christian Häußler, Thorsten von Sierakowski, Claudia Trekel. SPD: Dennis Hennecken, Ira Hennecken, Andreas Straßner, Gudrun Wittmer, Leo Lekebusch. GUD: Wilhelm Weber, Detlev Michalke, Matthias Wetzler. FDP: Dominik Trautmann. Linke: Jan Köstering, Michael Krampe. AfD: Sebastian Kleinjung, Anne Kilch, Jasmin Rekowski, Daniel Schnelle, Guido Mast, Jan Kilch.
14. September: Der neue Nümbrechter Bürgermeister heißt Thomas Hellbusch
Der neue Nümbrechter Bürgermeister heißt Thomas Hellbusch. Der CDU-Kandidat (55) bekam bei der Bürgermeisterwahl 51,3 Prozent der Stimmen und geht somit einer Stichwahl haarscharf aus dem Weg, obwohl er es mit drei Gegenkandidaten zu tun hatte. SPD-Kandidat Dennis Hennecken erhielt 27,4 Prozent, mit ihm gibt es künftig im Gemeinderat ein Wiedersehen; Hennecken zieht über die Reserveliste in das Gremium ein.
Die beiden parteilosen Herausforderer blieben chancenlos. Markus Schauf holte 11,8 Prozent, Ciprian Buda 9,4 Prozent. Hellbusch, zurzeit noch Kriminalkommissar und bisher stellvertretender CDU-Fraktionssprecher im Gemeinderat, beerbt Hilko Redenius (CDU), der nach 16 Jahren im Chefsessel des Rathauses nicht wieder angetreten war. Der 55-Jährige hat sechs erwachsene Kinder und zwei Enkel.
Als schließlich das Endergebnis vorlag, berichtete er, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen sei, dass er aber durchweg zuversichtlich gewesen sei. Dabei konnte er sich seiner Sache keineswegs sicher sein. Anfänglich mit 53 Prozent in Front, sank seine Prozentzahl zwischendurch auf 50,0 Prozent – da trennten ihn nur ein paar Stimmen von einer Stichwahl. Schließlich reichte es doch.
Dutzende Nümbrechter verfolgten die Wahl im Sitzungssaal des Rathauses
Dutzende Nümbrechter, darunter viele Parteivertreter, verfolgten am Sonntagabend im Sitzungssaal des Rathauses, wie die Wahlergebnisse nach und nach eintrudelten. Vor allem in der CDU-Ecke gab es immer wieder Grund zum Jubeln – die Christdemokraten wiederholten das Husarenstück von 2020 und holten alle 16 Wahlbezirke direkt. Ein Politikwechsel hatte in Nümbrecht eigentlich auch nicht in der Luft gelegen.
Aber es gab bei dieser Wahl Faktoren, deren Auswirkungen auf das Ergebnis kaum abzuschätzen waren: etwa das erstmalige fast flächendeckende Antreten der AfD in Nümbrecht, der Rückzug der ausgesprochenen Windkraftgegner von der WGHL aus der Nümbrechter Politik, aber auch die Frage, inwiefern landes- und bundespolitische Themen Einfluss auf das Wahlergebnis in der Schlossgemeinde nehmen würden.