Auf Schloss Homburg wurde der Landrat in feierlichem Rahmen verabschiedet. Rund 200 geladene Gäste nahmen teil.
VerabschiedungDrei Jahrzehnte hat Landrat Jochen Hagt den Oberbergischen Kreis geprägt

Jochen Hagt, neben ihm Frau und Tochter sowie Regierungspräsident Thomas Wilk, hört sich die Laudatio von Klaus Grootens an.
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Sechs Festredner, rund 200 geladene Gäste und die Frage „Trauerfeier oder Freudenfest“ bildeten in der Orangerie von Schloss Homburg den Rahmen für die Verabschiedung von Landrat Jochen Hagt aus seinem Amt.
Zehn Jahre war Hagt Landrat des Oberbergischen Kreis, insgesamt 32 Jahre in der Kreisverwaltung. In dieser Zeit habe er viele wichtige Weichen gestellt, zahlreiche Projekte angestoßen und fertiggestellt, so Prof. Friedrich Wilke, der als stellvertretender Landrat die Moderation übernommen hatte und zahlreiche Ehrengäste begrüßte. Das Who ist Who aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Polizei, Feuerwehr und Vereinen aus dem Kreis und der Region war gekommen, um Hagt zu verabschieden.
Eine Lebensleistung gewürdigt
Es sei ein gleichzeitiger trauriger wie auch freudiger Anlass, so Wilke. Hagt werde fehlen. Er habe seit 1993 an allen maßgeblichen Entscheidungen mitgewirkt, es gelte, nicht nur die zehn Jahre als Landrat, sondern eine Lebensleistung zu würdigen, sagte sein Nachfolger Klaus Grootens, der die eigentliche Laudatio hielt. Eine Ära gehe zu Ende. Er habe an Hagt, mit dem er seit 25 Jahren zusammenarbeite, immer das ganzheitlich und strategisch vorausschauende Denken bewundert, ebenso wie die hohe fachliche Kompetenz, die Verlässlichkeit und vor allem die Souveränität. Er habe Verantwortung gelebt und sei immer vor Ort gewesen, wenn es brenzlig wurde.
Ob die Regionalen 2020 und 2025, die Entwicklung der Leppe-Deponie hin zu einem Forschungs- und Innovationsstandort, das Steinmüller-Gelände oder Schloss Homburg, Jochen Hagt habe viel und Großes bewegt.
Schon früh die Bedeutung der Region für den Kreis erkannt
Schon früh habe er erkannt, wie wichtig die Region für den Kreis sei. Nur wenn der Kreis positiv auffalle, falle auch etwas für den Kreis ab, habe Hagt ihm deutlich gemacht, so Grootens in seiner hörbar emotionalen Würdigung. Regierungspräsident Thomas Wilk sagte, Hagt habe im besten Sinnen den Menschen und der Region gedient. Sein Wirken werde noch lange nachklingen. Er sei ein Glücksfall für den Kreis gewesen. Nun habe er mehr Zeit für Wandern, Segeln und Eishockey.
Als Sprecher der oberbergischen Bürgermeister würdigte Matthias Thul das Wirken. Hagt habe die 13 Kommunen zusammengehalten und immer vermittelt, der Kreis sei eine Familie. Ihn hätten die „Pack-an-Mentalität“ und der Humor beeindruckt.
Das Ergebnis, aber nicht die eigene Person in den Mittelpunkt gestellt
Der frühere Justizminister Peter Biesenbach sprach ebenfalls ein Grußwort. Eine Laudatio könne gar nicht alles würdigen und berücksichtigen, was der Landrat angestoßen und erreicht habe. Hagt seien die Ergebnisse wichtig gewesen, seine eigene Person und Leistung habe er nie in den Mittelpunkt gestellt. Das Gemeinwohl sei ihm wichtig gewesen, so Alexander Wüerst, scheidender Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln.
Und Reimar Molitor, Geschäftsführer des Vereins Region Köln/Bonn würdigte in seiner kurzen, aber prägnanten Rede die Persönlichkeit von Hagt, seine Art, Chancen zu erkennen und Projekte anzustoßen und umzusetzen. „Nicht nur der Kreis, sondern die ganze Region hat Dir viel zu verdankten“.
Hagt dankte für die wertschätzenden Worte. Er habe viel gestalten dürfen, doch das sei immer eine Mannschaftsleistung gewesen. „Bei uns geht es nur zusammen, das macht uns stark, auch in der Region. Oberberg ist ein Dorf!“ Ganz speziell dankte er seiner Frau für die große Unterstützung und seiner Sekretärin, die auch ohne viele Worte immer gewusst habe, was zu tun sei.

