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Kommentar

„Willkommen ist anders“
Kommentar zum Umgang mit der AfD in den oberbergischen Räten

Ein Kommentar von
2 min
Aufsteller mit dem Schriftzug «Alternative für Deutschland» und dem Logo der AfD.

In fast allen Räten in Oberberg ist nun auch die AfD als Fraktion vertreten. 

In der Ratssitzung unterlief Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth ein verbaler Ausrutscher, findet unser Redakteur Stefan Corssen. 

Seit der Kommunalwahl 2025 ist die AfD in fast allen Räten Oberbergs zu finden, mit Ausnahme von Lindlar und Engelskirchen. Wie aber sollen die etablierten Parteien und die Verwaltungen mit den „Blauen“ umgehen? Sie bekämpfen, ignorieren oder versuchen, sie in die Arbeit einzubinden?

Ein Patentrezept ist nicht in Sicht, und kann es wohl auch nicht geben. Auf der einen Seite haben viele Wählerinnen und Wähler klargemacht, dass sie diese Partei unterstützen, sei es aus Protest, sei es aus Überzeugung. Dieses Votum ist zu respektieren. Auf der anderen Seite ist die AfD eines ganz bestimmt nicht – eine normale Partei.

Verfassungsschutz stuft AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ ein

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die AfD im Mai 2025 als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft, weil ihre Vertreter und Vertreterinnen einer rassistischen und völkischen Ideologie anhängen, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist und die die Menschenwürde grob missachtet. Die AfD hat gegen diese Einstufung geklagt. Immer wieder greifen prominente AfD-Politiker Phrasen der NS-Ideologie auf, spielen damit und verhöhnen die Millionen von Opfern des Nazi-Terrorregimes.

Die Wipperfürther Bürgermeisterin Anne Loth ist ganz sicher kein Freund dieser Partei, sondern vertritt entschieden die Werte des Humanismus. Doch mit dem an die AfD gerichteten Satz „Ich heiße Sie im Rat willkommen“ unterlief ihr ein verbaler Ausrutscher, der einer hauptamtlichen Bürgermeisterin nicht passieren darf. Gut, dass mit Stefan Klett – gerade zurück von einer Israel-Reise – zumindest ein Ratsherr laut protestiert hat. Schade, dass es nicht mehr waren.