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Raps- und WeizenernteWetter und Düngevorgaben belasten Landwirte im Rheinland

Lesezeit 2 Minuten
Weizen wird geerntet

Wetterbedingungen sind entscheidend für die Raps- und Weizenernte. 

Die Getreideernte läuft auf Hochtouren. Wetterbedingungen und Düngevorgaben bereiten dem Rheinischen Landwirtschaftsverband Sorgen.

Die Getreideernte im Rheinland ist derzeit in vollem Gange. Insbesondere Weizen und Raps werden gerade auf Hochtouren eingefahren. Doch trotz grundsätzlich stabiler Erträge machen den Landwirten zwei Entwicklungen zunehmend zu schaffen, wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt: das unbeständige Wetter und sinkende Qualität durch strengere Düngevorgaben.

Mehr als die Hälfte der Raps- und Weizenbestände ist laut Angaben des Rheinischen Landwirtschafts-Verband bereits abgeerntet. Vor allem der Winterweizen verspreche ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis von etwa 95 Dezitonnen pro Hektar – eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr.

Wechselhaftes Wetter: unklar, wann Ernte im Rheinland abschließen kann

Die Betriebe blicken jedoch auch mit Sorgen auf das Erntejahr. Das aktuell stark wechselhafte Wetter zwinge die Betriebe immer wieder zu Erntepausen, so der RLV. Mit einem Abschluss der Ernte rechnet der Verband bei trockener Witterung in der kommenden Woche ab dem 28. Juli. Die Wetterprognosen sehen aktuell allerdings weiterhin wechselhaft aus.

Sorge bereitet den Betrieben außerdem der Proteingehalt des Getreides. Bereits im dritten Jahr in Folge, falle dieser zu niedrig aus. Folglich erfülle ein großer Teil des geernteten Weizens nicht mehr die Qualitätsstandards des Handels für Backweizen. Der RLV sieht darin eine Folge der aktuellen Düngegesetzgebung.

„Die Politik ist gefordert, die Düngevorgaben so zu gestalten, dass Landwirtinnen und Landwirte entsprechend den Bedürfnissen des Marktes produzieren können“, fordert RLV-Präsident Erich Gussen.

Landwirte im Rheinland sehen sich nach Angaben des RLV zudem mit einer wachsenden Unsicherheit auf den Agrarmärkten konfrontiert. Die Erzeugerpreise liegen demnach deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt – die Erlöse reichen vielerorts nicht mehr aus, um kostendeckend zu wirtschaften. Der RLV führt das auf internationale Verwerfungen, geopolitische Krisen und eine im Allgemeinen zunehmend instabile Marktlage zurück.