Zwischen Bergisch Gladbach und Kürten wird der Rad- und Gehweg ab Frühjahr 2026 an der Landesstraße 289 vorbereitet.
MobilitätIm Herbst starten zwischen Herkenrath und Spitze Rodungen für einen Radweg

Ein Radweg soll zwischen Herkenrath und Spitze entstehen. (Symbolbild)
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Manch einer hat vermutlich nicht mehr an eine Umsetzung geglaubt. Nach langen Jahren der Planungen wird in diesem Herbst mit den Vorbereitungen für den neuen Rad- und Gehweg an der Landesstraße 289 zwischen Bergisch Gladbach-Herkenrath und Kürten-Spitze begonnen werden. Rodungen machen den Anfang. Voraussichtlich im Frühjahr 2026 beginnen dann die Bauarbeiten für den rund 1,6 Kilometer langen Straßenabschnitt. Das hat jetzt der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW mitgeteilt. Die Baumaßnahme steht seit mehreren Jahren an oberster Stelle im Ausbauprogramm der Bezirksregierung Köln. Immer wieder scheiterten Anläufe an offenen Grundstücksfragen.
Fahrradvereine wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) fordern seit Jahren, dass die viel befahrene Landstraße sicherer wird für die Radfahrenden. Eine Schülergruppe des Herkenrather Gymnasiums übergab bei einer Raddemo auch Unterschriften an die Bürgermeister von Bergisch Gladbach und Kürten, die sich für eine schnelle Umsetzung des Radwegs einsetzen sollten. Die kurvige und enge Fahrbahn erfordert höchste Aufmerksamkeit bei den Radfahrenden, aus Sicherheitsgründen ist die Geschwindigkeit auf der gesamten Strecke auf Tempo 50 für die Autofahrer festgesetzt. Mit dem Bau des Rad- und Gehwegs können erstmals auch Fußgänger die Strecke gefahrlos nutzen. Wer bislang zu Fuß unterwegs war, musste ungesichert am Rand der Fahrbahn gehen.
Der Bauabschnitt beginnt an der Ostseite des Ortsausgangs Herkenrath
Dass jetzt gebaut werden kann, hängt mit dem Abschluss aller Planungen und Genehmigungen der beteiligten Behörden zusammen. Parallel ist es dem Landesbetrieb gelungen, mit allen Grundstücksanliegern sogenannte Bauerlaubnisverträge abzuschließen. Der Bauabschnitt beginnt an der Ostseite des Ortsausgangs Herkenrath und endet am Weiler Trotzenburg noch vor dem Ort Spitze. Hier entsteht ein einseitiger, etwa 1,6 Kilometer langer Zweirichtungsrad- und gehweg. Die vorhandene Querungshife am Ortsausgang Herkenrath wird laut Landesbetrieb „regelkonform“ ausgebaut. Im Weiler Trotzenburg baut der Landesbetrieb eine weitere Querungshilfe, um Fußgänger und Radfahrer sicher auf dem neuen Rad- und Gehweg zu führen. Nach Vorlage der Vorplanung, im Februar bei einer Infoveranstaltung in Dürscheid vorgestellt, müssen für das neue Angebot drei große Alleebäume gefällt werden sowie neun weitere Bäume. Als Ersatz plant der Landesbetrieb die Pflanzung von 67 neuen Bäumen. Der Rad- und Gehweg soll nach diesen Planungen hinter den Alleebäumen verlaufen. Sprecher des Landesbetriebs hatten aufgrund der Vielzahl an Nachpflanzungen von einer „Rückkehr der Allee“ gesprochen. Durch krankheitsbedingte Fällungen ist die hier verlaufenden Deutsche Alleenstraße in den vergangen Jahren stark ausgedünnt worden.
Hoffnungen, dass es auch bald auf dem anschließenden Stück von Spitze nach Schanze, dem weiteren Verlauf der Landesstraße 289 (Bechener Straße) Bewegung geben könnte, trübt der Landesbetrieb. Für diesen Abschnitt ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, welches der Landesbetrieb bei der Bezirksregierung beantragen wird. Vor Abschluss dieses Planfeststellungsverfahrens könne keine Aussagen zu einem Baubeginn getroffen werden. Das heißt: Der Abschnitt Herkenrath – Spitze wird 2025/2026 entstehen, der Abschnitt nach Schanze wahrscheinlich erst in einigen Jahren. Derzeit gibt es auch hier keinen Radgehweg, und Fußgänger müssen einen Trampelpfad zwischen Alleebäumen und Böschungen nehmen. Laut Vorplanungen müssten bei einer Umsetzung vier Alleebäume weichen, 38 Bäume sollen neu kommen. Noch bei der Bürgerversammlung im Februar war von den Behördenvertretern vermutet worden, dass auch für den ersten Bauabschnitt ein Planfeststellungsverfahren aufgestellt werden müsse. Bis Jahresende werde man schauen, ob eine Einigung mit den Anliegern gelingen könne. Dies ist jetzt schon früher geschehen als erwartet. Nach bisherigen Schätzungen kostet der Bau des Radgehwegs rund 700.000 Euro.