Die Mängellisten der Gladbacher Schulen ist lang. Ganz besonders lang ist sie in einem Schulgebäude, das Anfang der 1970er entstand und kürzlich seinen 50. Geburtstag feierte: an der Integrierten Gesamtschule in Paffrath.

In der am Freitag veröffentlichten Priorisierungsliste der Stadt für künftige Schulbaumaßnahmen steht die IGP, wenig überraschend für Fachleute, auf dem unrühmlichen Platz eins: Hier ist der Handlungsbedarf am größten, drängendsten und unausweichlich, Totalsanierung oder Abriss/Neubau kommentieren die Experten der Stadt und zählen auf drei Seiten Mängel auf.

Sehr schlechter Zustand

An der IGP funktioniert eigentlich nichts mehr, möchte man meinen: Elektroinstallation, Trinkwasser, Toiletten, Aufzug, Abwasser, Außensportplätze, Raumluftanlage und so weiter. Hier scheint nur ein Radikalschnitt Sinn zu machen.

Es folgt die Katholische Grundschule in Bensberg, das Albertus-Magnus-Gymnasium in Bensberg, die Gemeinschaftsgrundschule Kippekausen und die Gemeinschaftsgrundschule Steinbreche plus Sporthalle. Die Liste geht weiter bis zu Platz 24.

Für die meisten Standorte gilt laut Stadt gleiches wie für die IGP: Komplettsanierung oder Neubau. Im städtischen Schulausschuss am 28. Februar entscheiden die Mitglieder über die Rangliste, sie kann noch verändert werden.

Anschließend beginnen in der Verwaltung und bei der Schulbau GmbH die Rädchen zu rattern: Zeitpläne und Kostenaufstellungen sollen dann der Politik vorgelegt werden. Zu erwarten ist ein höherer dreistelliger Millionenbetrag und eine Zeitleiste, die sich auf Jahrzehnte erstrecken könnte.

Nicht betroffen von diesen Plänen sind die schon beschlossenen und laufenden Baumaßnahmen bei den Schulen, von den Sofortschulen bis zu den Erweiterungen aus dem Schulentwicklungsplan und dem Neubau der Bensberger Gemeinschaftsgrundschule.

Wende in der Verwaltung

Mit der Priorisierung macht die Stadt eine Wende im Schulbau um 180 Grad. Bislang wurde immer gleichzeitig und parallel saniert. Statt vieler kleiner Schritte sollen künftig große gemacht werden. Mit Sieben-Meilen-Stiefeln wollen die Planer das bisherige „Flickwerk“ vergessen machen.

Die Reihenfolge der Sanierungen ist bei allem der entscheidende Punkt. Schulen, die weiter hinten stehen in der Liste, müssen voraussichtlich mehrere Jahre warten bis zu einem Sanierungsbeginn und könnten sich unfair behandelt fühlen. Die Stadt beruhigt: Einzelne unaufschiebbare Maßnahmen können vorgezogen werden.

„Brot war früher besser“

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Von

Tim Schneider

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Um die Schulleiter mit ins Boot zu nehmen, betont die Stadt, habe es eine große Konferenz gegeben. Mit allen Schulleitungen sei an diesem Tag gesprochen und als Ergebnis die Liste mit der möglichen Reihenfolge beschlossen worden. Vor der Sitzung im Schulausschuss wollen die Stadtplaner auch mit den Entscheidern der Politik reden.

Die mögliche Reihenfolge der Schulsanierungen:

1. Integrierte Gesamtschule Paffrath

2. Katholische Grundschule Bensberg

3. Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg

4. Gemeinschaftsgrundschule Kippekausen

5. Gemeinschaftsgrundschule Steinbreche

6. Gemeinschaftsgrundschule Moitzfeld

7. Gemeinschaftsgrundschule Hand

8. Gemeinschaftsgrundschule Herkenrath

9. Schulzentrum Im Kleefeld

10. Gemeinschaftsgrundschule Heidkamp

11. Gemeinschaftsgrundschule Katterbach

12. Schulzentrum Herkenrath

13. Katholische Grundschule Sand

14. Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Oberstufenbereich

15. Gemeinschaftsgrundschule Schildgen

16. Gemeinschaftsgrundschule Refrath

17. Gemeinschaftsgrundschule Paffrath

18. Johannes-Gutenberg-Realschule Bensberg

19. Nelson-Mandela-Gesamtschule

20. Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

21. Katholische Grundschule Hand

22. Gemeinschaftsgrundschule Hebborn (insb. Turnhalle)

23. Gemeinschaftsgrundschule  An der Strunde

24. Evangelische Grundschule  Bensberg