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„Schmutzkampagne“Caroline Bosbach (CDU) soll sich an Parteikasse bedient haben – Das sagt ihr Anwalt

Lesezeit 2 Minuten
Caroline Bosbach sitzt an einem Tisch.

Wird von ehemaligen Mitarbeitern schwer belastet: Caroline Bosbach, CDU-Bundestagsabgeordnete.

In der CDU Rhein-Berg wabern schon länger Gerüchte, dass Bosbach von einem EX-Mitarbeiter geschadet werden könnte.

Der Bergisch Gladbacher CDU-Bundestagsabgeordneten Caroline Bosbach wird vorgeworfen, sich illegal aus der Parteikasse bedient zu haben. Ein Mitarbeiter, so der Vorwurf, stellte Scheinrechnungen aus, hob das von der Partei überwiesene Geld ab und brachte es Bosbach persönlich nach Hause.

Es geht um 2500 Euro, die so in Caroline Bosbachs Privatschatulle gewandert sein sollen. Der Mitarbeiter und ein Vertrauter gaben zu dem Vorfall eidesstattliche Erklärungen ab. Der Sender RTL/ntv veröffentlichte einen Bericht. Überregionale Medien berichteten nun über den „Fall Bosbach“.

CDU Rhein-Berg spricht von „Schmutzkampagne“

Die 35 Jahre alte Politikerin, Tochter des CDU-Urgesteins Wolfgang Bosbach, hat einen Rechtsanwalt beauftragt, und der bestreitet die Vorwürfe vehement. In einer Stellungnahme dieser Zeitung gegenüber ist die Rede von einer „Schmutzkampagne“. Und tatsächlich wabern in der CDU Rhein-Berg schon seit längerem Gerüchte, dass Bosbach geschadet werden könnte. Immer wieder geht es um einen Ex-Mitarbeiter, von dem Bosbach sich im Streit trennte.

Der Mann soll mit vermeintlichen intimen Einzelheiten über Bosbach hausieren gegangen sein. Inzwischen hat er sich in einer Unterlassungserklärung verpflichtet, seine Behauptungen nicht mehr zu verbreiten oder zu wiederholen. Das Dokument liegt dieser Zeitung vor. Ein CDU-Mitglied aus Rhein-Berg formuliert einen schon länger gehegten Verdacht gegen den Ex-Mitarbeiter: „Als der rausgeschmissen wurde, haben wir alle gewusst: Da kommt noch was.“

„Fall Bosbach“: Es sind noch viele Fragen offen

Bosbachs Rechtsanwalt argumentiert in seinem Schreiben zu dem Vorgang, dass keine fingierten Rechnungen ausgestellt worden seien und der Mitarbeiter Leistungen erbracht habe. So weit, so verständlich. Gleichwohl bleiben etliche Fragen offen. Keine Stellungnahme des Rechtsanwalts gibt es dazu, warum Caroline Bosbach überhaupt die 2500 Euro in bar von dem Mitarbeiter annahm. Im Schreiben des Rechtsanwalts heißt es: „Der Mitarbeiter hat die Zahlung an unsere Mandantin aus seinen privaten Geldmitteln geleistet.“ Was das Ganze noch weniger verständlich macht.

Zumal schon die Summe von 2500 Euro, die in einem Kuvert persönlich bei Caroline Bosbach abgegeben worden sein sollen, einen stutzen lässt. Die Politikerin hat in ihren Bundestagswahlkampf – mit Unterstützung ihres Vaters – viele Tausend Euro aus privaten Mitteln investiert. Und dann sollen sie wegen der vergleichsweise geringen Summe 2500 Euro eine kriminelle Aktion zulasten ihrer Partei lanciert haben?

Die CDU in Rhein-Berg hat den Mitarbeiter, der das Geld überbrachte, inzwischen entlassen. Warum soll er – wie er an Eides statt erklärt – überhaupt eine fingierte Rechnung gestellt haben?

Caroline Bosbach war auf Anfrage nicht zu einer persönlichen Stellungnahme bereit. Im Augenblick läuft die gesamte Kommunikation über ihren Rechtsanwalt.