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Pläne des AbfallverbandesErddeponie in Kürten wird weiter abgelehnt

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Eine schöne ländliche Idylle im Bergischen: Dort solle die Erddeponie Kürten-Höchsten entstehen.

Eine schöne ländliche Idylle: Dort solle die Erddeponie Kürten-Höchsten entstehen. 

Der Widerstand gegen eine Erddeponie ist ungebrochen - aber der Kreis hat die Deponie genehmigt.

Die Meinung der IG Bechen zur kommenden Erddeponie im Weiler Höchsten, sagt Sprecher Willy Meyer, sei unverändert. Die Interessengemeinschaft lehne weiterhin das Vorhaben des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands (BAV) ab. Meyer verweist auf die schwierige Verkehrssituation auf der Zufahrt Neuensaaler Straße und eine aus IG-Sicht grundsätzliche Zunahme des Verkehrs durch die Zubringerfahrten zur Deponie. Andererseits, räumt Meyer ein, gebe es auch innerhalb der Interessengemeinschaft Stimmen, die für eine Erddeponie an dieser Stelle sprechen. „Da sind auch die Garten- und Landschaftsbauer mit dabei“, sagt Meyer. Die unterstützenden Unternehmer, zu denen auch die Tiefbauer gehörten, wünschten sich eine Deponie auf dem Gebiet der Gemeinde Kürten. Andernfalls drohten ihnen weite Fahrtwege zu Erddeponien im Oberbergischen Kreis.

Widerstände gegen die Deponiepläne gibt es auch weiterhin im Weiler Höchsten, am stärksten betroffen vom Projekt. Alle Anwohner seien dagegen, heißt es aus dem kleinen Ort. Wie bei der IG wird auch hier das Argument des Verkehrs angeführt. Die Neuensaaler Straße, die nur von Norden aus zur Deponie angefahren werden soll, könne den Verkehr nicht aufnehmen. Der Abfallverband solle nochmals nach anderen Gegenden in Kürten suchen. In Höchsten sei die Situation für eine öffentlich geführte Erddeponie sehr unpassend. Vor Jahren habe der BAV bereits die Weichen für die Höchstener Deponie gestellt, Argumente gegen das Vorhaben nicht hören wollen.

Auch mit Eingaben sei das Projekt wohl nicht mehr aufzuhalten

"Was sollen wir jetzt noch machen“, sagt eine Kritikerin aus Höchsten, "der Kreis hat den Bau der Erddeponie ja im Frühjahr genehmigt.“ Auch mit schriftlichen Eingaben sei das Projekt wohl nicht mehr aufzuhalten.

Im Mai hatte der Rheinisch-Bergische Kreis ein Plangenehmigungsverfahren abgeschlossen und damit den Bau der neuen Erddeponie genehmigt. Es gehe dabei um die Entsorgungssicherheit in Rhein-Berg und Oberberg, das Genehmigungsverfahren sei komplex und umfänglich gewesen. Genehmigt sind nach Angaben des Kreises ein Ablagerungsvolumen von 294.000 Kubikmeter, der Deponiebetrieb soll auf zehn Jahre laufen.

Wie bei der jetzt vollgelaufenen Vorgängerdeponie bei Bechen werde auch die neue Erddeponie nach Abschluss der Maßnahme wieder rekultiviert werden. Nach dem letzten Betriebsjahr 2035, so die Aussage, werde sukzessive wieder landwirtschaftliche Fläche zurückkehren. Auch vor der „Deponie-Zeit“ war die Fläche bei Höchsten landwirtschaftlich genutzt.

Die von Anwohnerschaft und IG Bechen aufgebrachte Verkehrsfrage will der BAV lösen. Sechs „Begegnungsbereiche“ sollen auf der Kreisstraße geschaffen und in Teilen die Geschwindigkeit reduziert werden. Parallel zum Straßenausbau will der BAV auch die Erddeponie in Betrieb nehmen, Bauphasen würden auf diese Weise „auf ein Minimum reduziert“, so der Kreis.