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BaufortschrittDer Rohbau für die öffentliche Toilettenanlage in Altenberg steht

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Fünf Menschen stehen an einem kleinen Rohbau und halten Baupläne in der Hand.

Der Rohbau steht: Darüber freuen sich (v.l.: Bauleiter Thomas Brügger, Bürgermeisterin Laura Lundberg, die Finanziers Hans-Josef und Christel Hilgers sowie Behindertenvertreter Dr. Bernd Fröhlingsdorf.

Ein Kran nahm die Module des Holzbaus an den Haken und setzte sie auf die Bodenplatte. Die Verwaltung hofft auf die Einweihung im März.

Sie hält sich diskret im Hintergrund und das ist auch so geplant. Die im Bau befindliche Toilettenanlage für Altenberg, die nun langsam Gestalt annimmt, soll sich dezent in die Umgebung einfügen, die Sichtachse auf den gotischen Dom nicht stören, gleichzeitig aber auch für ortsfremde Besucher gut zu finden sein. Ein kleines Kunststück für die Planer.

Seit wenigen Tagen steht der Rohbau des Gebäudes, ein Holzrahmenbau der in großen Einzelteilen am Haken eines Krans einschwebte und auf das vorbereitete Fundament gesetzt wurde. Im nächsten März, so hofft Bauleiter Thomas Brügger von der Odenthaler Verwaltung, könnte dann die Anlage an ihrem Standort an der Dhünn, unweit des Küchenhofes, endlich in Betrieb gehen. Damit würde ein jahrelanges Politikum sein Ende finden.

Angesichts der Haushaltslage hoffen die Spender auf Nachahmer

Wie berichtet, war die öffentliche Toilette immer wieder geplant worden, waren Grundstücke gesucht und wieder verworfen worden, am Ende ging das Geld aus. Hätten sich nicht die Privatleute Christel und Hans-Josef Hilgers schließlich erbarmt, in die Bresche zu springen und 300.000 Euro für den Toilettenbau zu spenden, dann wäre es für den Ort, den im Jahr Tausende Menschen besuchen, beim provisorischen Toilettenwagen als stilles Örtchen geblieben.

Ein Kran hat ein hölzernes Fassadenbauteil mit vier Türöffnungen am Haken.

Ein Toilettenhaus schwebt ein: Mit dem Kran wurden die Holzmodule in Altenberg auf die vorbereitete Bodenplatte gesetzt.

Lange überlegt hätten sie nicht, die Gemeinde finanziell zu unterstützen, berichteten die Hilgers. „Wir wollten etwas tun; und die provisorischen Toiletten sind grauenhaft und unwürdig für den Ort“, sagten sie. „Angesichts der Haushaltslage der Gemeinde“ hoffen sie auf „Nachahmer“ bei anderen Projekten. Bürgermeisterin Laura Lundberg hätte da vermutlich einige Vorschläge im Köcher, freute sich aber beim Ortstermin erst einmal über das laufende Projekt. „Wir sind sehr dankbar für die Spende“, betonte sie. „Damit haben wir endlich ein dauerhaftes und barrierefreies Angebot.“

Probleme bei Baustellenzufahrt und Betonbau sorgten für Verzögerung

„Schön, dass wir jetzt ein Dach drüber haben“, kommentierte Hans-Josef Hilgers den Baufortschritt, wenngleich man lange gehofft hatte, dass die Anlage bereits im Herbst funktionsfähig sein könnte. Doch Probleme bei der Baustellenzufahrt, mit Bäumen und beim Betonbau hätten Zeit gekostet, bedauerte Brügger.

Auf dem gemeindeeigenen Grundstück unweit von Dhünn und Teich wird eine 54 Quadratmeter große Toilettenanlage in vorgefertigter Holz-Modul-Bauweise errichtet, mit zwei Unisex-Kabinen (jeweils mit WC, Urinal und Waschbecken ausgestattet) und einer Behindertentoilette sowie einem Abstellraum für Technik und Reinigungsgeräte. Die Kabinen sollen mit Glas ausgekleidet werden, um die Reinigungsarbeiten zu erleichtern und eventuelle Schmierereien leichter entfernen zu können.

Die Denkmalschutzauflagen sehen eine Begrünung von Dach und Außenwänden vor. Damit Besucher den derart getarnten Baukörper am Ende auch finden, wird der Weg ausgeschildert, die Hinweise werden „made in Odenthal“ sein. Sie stammen nach Mitteilung der Verwaltung aus der örtlichen Kunstschmiede Esser.