Bei der Kommunalen Wärmeplanung für Rösrath ist die Bestandsanalyse abgeschlossen. Auf dieser Grundlage ist der künftige Bedarf abzuschätzen.
Planung in RösrathSo viel Wärme braucht die Stadt

Rund 130 Interessierte kamen im Februar in die Mensa des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums, um sich über die Kommunale Wärmeplanung in Rösrath zu informieren.
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Die Kommunale Wärmeplanung für Rösrath ist nun einen wichtigen Schritt weiter: Nach der Auftaktveranstaltung im Februar ist nun die Bestandsanalyse abgeschlossen. Damit liegen Daten zum aktuellen Wärmebedarf vor, auf dieser Grundlage ist auch der künftige Bedarf abzuschätzen.
Laut Analyse hat der Gebäudebestand in Rösrath einen Wärmebedarf von rund 225 Gigawattstunden pro Jahr. Im Vergleich mit anderen Kommunen derselben Größenordnung liegt der Bedarf in Rösrath damit etwas unter dem Durchschnitt. Der größte Anteil fällt dabei mit über 80 Prozent auf „privates Wohnen“, gefolgt von Gewerbe, Industrie und öffentlichen Liegenschaften. Der Wärmeverbrauch der Haushalte wird hauptsächlich über Erdgas gedeckt, gefolgt von Öl. Elektrische Heizungen, Biomasse, Nahwärme oder Wärmepumpen spielen bisher eine untergeordnete Rolle.
Aus Bestandsdaten wird Potenzial für erneuerbare Energien ermittelt
Aus Zensusdaten wurden zudem Angaben zum Baualters der Gebäude in Rösrath ermittelt. Demnach wurden viele Bestandsbauten vor dem Jahr 1979 errichtet. Aber erst 1979 wurde in Deutschland die erste Wärmeverordnung verabschiedet, die einen Mindeststandard an Dämmung festsetzte. Die hohe Zahl an alten Bestandsgebäuden lässt daher hohen Sanierungsbedarf erwarten.
Aus der Datensammlung ist ein digitaler Zwilling von Rösrath entstanden – also eine virtuelle Nachbildung des gesamten Stadtgebiets, die fortlaufend mit Daten aus der physischen Welt aktualisiert werden kann. Aus den nun vorliegenden Bestandsdaten werden Potenziale für erneuerbare Energien ermittelt. Dabei stellen sich mehrere Fragen: Welche Flächen eignen sich für Solarthermie oder Geothermie? Ist Biomasse eine Option? Wo könnten Luftwärmepumpen in Frage kommen? Dabei werden zunächst alle denkbaren Potenziale betrachtet. Die Frage der Wirtschaftlichkeit kommt erst in einem weiteren Schritt aufs Tapet. Dann werden Szenarien für die künftige Wärmeversorgung erarbeitet.
Mit dem Abschluss der Bestandsanalyse sollen nun „wesentliche Akteure“ der Wärmeplanung einbezogen werden, also Fachleute, Netzbetreiber, Unternehmen. „Jeder Experte, der sich hier mit Ideen einbringen möchte, ist schon jetzt herzlich eingeladen, sich aktiv bei den Stadtwerken zu melden“, erklärt Johann Stumpf, bei den Stadtwerken verantwortlich für die Erarbeitung der Kommunalen Wärmeplanung.