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50 Jahre EheAnita und Franz Hartel aus Bedburg-Kaster feiern Goldhochzeit

Lesezeit 2 Minuten
Ein Ehepaar sitzt auf seiner Couch.

Anita und Franz Hartel feiern goldene Hochzeit.

1975 lernten sie sich in einer Ehrenfelder Kneipe kennen, eröffneten später selbst eine Kneipe, seit 2008 leben sie in einem Haus in Kaster.

In Köln, in der legendären Kneipe „Lessing-Eck“, hat alles angefangen. 1975 nach Karneval traf Franz Hartel in der ihm vertrauten Kneipe mal wieder seine Kumpels und sah sie: Anita Steinbüchel. Die 24-jährige gelernte Friseurin und Mutter einer dreijährigen Tochter war das dritte Mal im „Lessing-Eck“, weil man dort auch tanzen konnte. Hartel, Bäcker, Konditor und Vater einer vierjährigen Tochter, sprach die junge Frau an, lud sie auf einen Drink ein, machte auch ein „Tänzerchen“ mit ihr. Man fand sich sympathisch und traf sich danach regelmäßig.

Nach noch nicht einmal zwei Monaten beschlossen sie, zusammenzuziehen. „Dann mussten wir heiraten“, sagte Franz Hartel, denn „eine wilde Ehe mit zwei Kindern ging gar nicht in den 70ern“. Das taten Franz Hartel und Anita Steinbüchel am 21. April 1975 im Rathaus in Köln-Ehrenfeld. Nun feiern sie goldene Hochzeit.

Ein Mann und eine Frau stehen vor einer dunklen Wand, die Frau hält Blumen.

Das Foto entstand 1981 in den Sartory-Sälen. (Repro)

Mit ihren Kindern, seiner vierjährigen Tochter Yvonne und ihrer dreijährigen Tochter Nancy, genossen sie das Familienleben in ihrer Ehrenfelder Wohnung. Während Anita Steinbüchel ganz in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aufging, jobbte er auch mal auf dem Bau, auf dem Dach: „Ich musste immer was machen.“ Er war aber mit Herz und Seele Bäcker und Konditor.

Eines Tages bat ihn seine Schwester Adelheid inständig, in einer Klinik seine Augen untersuchen zu lassen. Ihm war diese Bitte unverständlich, aber er tat der Schwester den Gefallen, um dann eine verheerende Diagnose zu bekommen: Beidseitige Makuladegeneration, von der auch Schwester Adelheid betroffen war. Hierbei handelt es sich um eine fortschreitende Veränderung der Netzhaut, die zu einem Sehschärfeverlust führt. 

So beantragte er in den 80er-Jahren die Erwerbsunfähigkeitsbescheinigung und erfüllte sich dennoch einen Traum. 1987 eröffnete das Paar seine Kneipe „Zum Ehrenfelder Treff“, schloss sie Ende 1989 jedoch wieder. Die Firma Coca-Cola hatte Anita Hartel einen Traumjob am Empfang in Köln-Ossendorf angeboten, der sie dann 25 Jahre bis zu ihrer Pensionierung erfüllte.

„Wir haben ein schönes Leben gehabt“, sagen Franz (82) und Anita (74) Hartel in ihrem Haus in Kaster, in dem sie seit 2008 leben. „Ein Leben voll Arbeit, Liebe und Verantwortung.“ Gefeiert wird in Köln-Sülz, in Tochter Nancys Kneipe „Der kleine Kurfürst“, mit der ganzen Familie, zu der sieben Enkelkinder und sechs Urenkelkinder gehören.