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BaubeginnGeplante Schnellladestation in Bedburg stößt auf Kritik

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen sind ein Minibagger auf einer Wiese und Arbeiter, die einen Bauzaun aufstellen.

Auf der Wiese am Kreisel zum Monte Mare zwischen Bedburg und Kaster sollen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge entstehen.

Acht Ladesäulen entstehen am Kreisel zum Monte Mare, Naturschützer spricht von „sinnloser Vernichtung“ einer Grünfläche.

Am Kreisel zum Monte Mare zwischen Bedburg und Kaster sollen bald Elektrofahrzeuge geladen werden können. Die Wiese ist bereits gemäht, am Freitag, 6. Juni, stellten Arbeiter einen Bauzaun auf, um die Baustelle vorzubereiten. Die Fläche gehört der Stadt Bedburg, umgesetzt wird der Schnellladepark mit acht Ladeplätzen von den Unternehmen Hochtief und Ewe Go. 

Kritik am Standort äußert der Bedburger Naturschützer Rolf Thiemann vom Naturtreff Bedburg, einem Zusammenschluss von Bürgern. „Schon wieder wird bei uns in Bedburg eine Grünfläche sinnlos vernichtet“, sagt Thiemann. Bürgerinnen und Bürger hätten sich jahrelang an der Blühwiese erfreut, Vögel, Igel und Insekten nutzten die Fläche als Nahrungsareal im innerstädtischen Bereich.

Bedburg: Naturtreff ist gegen die Bebauung am Kreisel

Es stelle sich die Frage, warum die Unternehmen die Ladestationen nicht auf dem mehrere tausend Quadratmeter großen Parkplatz nebenan errichten können. „Wir vom Naturtreff Bedburg wollen da keine Bebauung“, schreibt Thiemann. Zudem sei die Wiese zur Brutzeit gemäht worden. „Wer hat da die Artenschutzprüfung gemacht. Wurde überhaupt nachgeschaut, was da so kriecht und krabbelt?“

Nach Angaben der Stadtverwaltung liegt die Fläche „genau im Bereich eines gemäß Bebauungsplan festgesetzten Parkplatzes, das heißt, diese Fläche war grundsätzlich bereits als Parkplatzfläche vorgesehen, wurde bisher nur noch nicht benötigt“, sagt Sprecherin Gabi Leibl. Die Untere Naturschutzbehörde habe keine Bedenken geäußert. „Das Trafohäuschen wird später zusätzlich noch mit einer Rotbuchenhecke eingefriedet, welche dauerhaft zu erhalten ist, sodass das Gebäude dahinter nicht in Erscheinung tritt.“

Die Verwaltung gehe davon aus, dass das ausführende Unternehmen „die Regelungen zum Artenschutz im Bundesnaturschutzgesetz“ eingehalten habe. Die gesamte Wiese sei rund 1500 Quadratmeter groß, die Fläche des Schnellladeparks inklusive Entwässerungsmulden etwa 835 Quadratmeter. Direkt nebenan würde auf dem Areal, auf dem derzeit Container stehen, nach Fertigstellung der GWG-Wohnhäuser im Baugebiet „Im Sonnenfeld“ zusätzlich 1800 Quadratmeter Grünfläche entstehen, also mehr, als nun für die Schnellladestation verschwinden würden.