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Bewerbungen aus Simbabwe und AucklandJury für die Kunsttage Rhein-Erft tagt in Bergheim

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Männer und Frauen stehen vor einem Tisch und halten Papiere.

Organisator der Kunsttage Rhein-Erft, Engelbert Schmitz (5.v.l.), beriet mit Mitgliedern der Auswahlkommission über die Kunstwerke, die bei der Ausstellung gezeigt werden. 

Die Kunstschaffenden für die Ausstellung in der Abtei Brauweiler stehen fest, die Jury wählte aus 158 eingegangenen Bewerbungen aus. 

Nach mehr als zwei Stunden machten sich bei den Mitgliedern der Auswahlkommission für die Kunsttage Rhein-Erft leichte Ermüdungserscheinungen bemerkbar. 158 Bewerbungen waren insgesamt eingegangen. Nach einer Vorauswahl durch Engelbert Schmitz, den Leiter des Kreiskulturamtes, mussten im großen Sitzungssaal des Kreishauses noch zahlreiche Bewerbungsmappen durchgesehen werden, aus denen dann die Künstlerinnen und Künstler für die Ausstellung in der Abtei Brauweiler ausgewählt wurden.

Acht Kunstschaffende aus dem Rhein-Erft-Kreis hatten sich beworben, deutlich weniger als in den Vorjahren. Doch sogar aus Simbabwe und dem neuseeländischen Auckland war Post im Kulturreferat eingetroffen. „Die Kunsttage Rhein-Erft gehören zu den Top 10 unter den großen Ausstellungen in Deutschland“ berichtete Schmitz. Dazu trägt nicht zuletzt das einzigartige Ambiente der Abtei bei, deren 1000-jähriges Bestehen im vergangenen Jahr gefeiert wurde.

Engelbert Schmitz, der die weithin bekannte Schau zum 23. Mal organisiert, bemüht sich, den Besucherinnen und Besuchern ein möglichst breites und abwechslungsreiches Spektrum zeitgenössischer Kunst zu präsentieren. Bis zur endgültigen Auswahl hat er jede Bewerbung mindestens fünfmal in der Hand gehabt. „Wir braten nicht im eigenen Saft“, versicherte er der Kommission, die sich aus Vertretern der Kreistagsparteien zusammensetzte.

Kunsttage Rhein-Erft: Ehemaliger Tennisprofi kündigt Anwesenheit an

Bei der diesjährigen Ausgabe der Kunsttage kann der Organisator wieder mit einem prominenten Namen aufwarten: Der ehemalige Tennisprofi Michael Stich hat nach dem Ende der sportlichen Karriere seine Liebe zur Kunst entdeckt – zunächst als Sammler, bis er dann selbst den Pinsel in die Hand nahm. Seit rund zwanzig Jahren malt der frühere Wimbledon-Sieger, längst hat er eine eigene Technik und einen persönlichen Stil entwickelt. Seit 2022 stellt der 56-Jährige, der in Hamburg lebt, seine abstrakten Gemälde auf Japan- und Chinapapier öffentlich aus. Er hat fest versprochen, bei den Kunsttagen persönlich anwesend zu sein.

Den übrigen Teilnehmern wird er dabei nicht die Schau stehlen, denn man wird zahlreiche attraktive Werke zu sehen bekommen.

Die Skulpturen für die Außenflächen im Prälaturhof, der als Visitenkarte der Kunsttage gilt, waren schnell ausgewählt. „Lieber etwas freilassen, wenn die Qualität nicht stimmt“, lautete Schmitz' Empfehlung. Dann ging es an die Sichtung der Malerei, die den größten Anteil der Ausstellung einnimmt. Und während die Auswahlkommission sich noch beriet, hatte Schmitz schon die Platzierung vor dem inneren Auge: Vom lichtdurchfluteten repräsentativen Kaisersaal bis zur dunklen Kellerklause soll sämtlichen Werken die gebührende Aufmerksamkeit zuteilwerden.

Die 37. Kunsttage Rhein-Erft werden am 19. September in der Abteikirche eröffnet. Für Besucherinnen und Besucher ist die Ausstellung am 20. und 21. September von 11 bis 18 Uhr geöffnet. An diesen Tagen sind auch die Ateliers im Kaethe.K-Kunsthaus am Guidel-Platz geöffnet.