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KirchenmusikOrganist Manfred Hettinger hat in diesen Tagen ein volles Programm

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann schaut in die Kamera.

Organist Manfred Hettinger in der Kirche St.Hubertus in Bergheim-Kenten. 

Es sind allerdings Manfred Hettingers letzte Planungen für das ein Osterfest. Zum Jahresende geht er, nach 40 Jahren, in den Ruhestand.

Seit 1985 ist Manfred Hettinger (64) als Kirchenmusiker im Seelsorgebereich Bergheim-Erft tätig. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Chorarbeit mit zahlreichen Neueinstudierungen, die Organisation der Konzertreihe „Musik an St.Remigius“ sowie Orgelkonzerte und die Gestaltung von orgelmusikalischen Andachten.

Seit etlichen Wochen bereitet er mit seinen Kollegen die Chorgruppen auf die Oster-Gottesdienste in den Kirchen des Seelsorgebereichs Bergheim- Erft vor. Er selbst war am Gründonnerstag um 18 Uhr in St. Pankratius in Paffendorf, um 20 Uhr in St. Remigius in Bergheim. Am Karfreitag ging es für ihn um 15 Uhr in St.Cosmas und Damian in Glesch weiter. In der Osternacht um 21 Uhr ist er in St. Simon und Judas in Thorr dabei, am Ostersonntag in St. Hubertus in Kenten und am Ostermontag in St.Remigius in Bergheim.

Bergheim: Es gibt einiges zu tun

„Jeder Tag hat einen anderen Inhalt und eine andere Stimmung“, sagt Hettinger. Das spiegelt sich auch in der Auswahl der Choräle und der Instrumentalisten wider. In St.Remigius wird ein Bläser-Ensemble eingesetzt, in St. Hubertus begleitet eine Band den Chor und die Gemeinde. Die Liedtexte kann man dort auf einer Leinwand verfolgen.

Und so gibt es einiges zu tun. „Es ist viel Arbeit, aber mit den Jahren weiß man, wie man es handhaben muss. Inhaltlich feiere ich immer mit. Es ist für mich eine große Freude.“ Es sind Hettingers letzte Planungen für das ein Osterfest. Zum Jahresende geht er, nach 40 Jahren, in den Ruhestand. Hat der Kirchenmusiker Lieblingsstücke? Spontan fällt ihm „Vertrau den neuen Wegen“ ein, eine alte Melodie aus dem 16. Jahrhundert, getextet 1989 vom Theologen und Dichter Klaus-Peter Hertzsch.

„Die Menschen in der heutigen Zeit nur mit klassischer Orgelmusik emotional zu erreichen, ist schon schwierig“. Sie seien nicht mehr in der Liedertradition verwurzelt. Die Generation Ü60 kenne die Lieder, die Jüngeren jedoch nicht, und so würde lieber gar nicht mitgesungen. Daher müsse man neuere Musik machen. „Praise and worship“, Lobpreis und Anbetung, praktiziert er in speziellen Gottesdiensten in St. Hubertus in Kenten.

Da wird dann auch gern „Halleluja“ von Leonard Cohen angestimmt. Popularmusik in der Kirche, begleitet von Musikern und Sängern, übe eine enorme Anziehungskraft auf die Menschen aus und bringe sie wieder zum gemeinsamen Singen. „Gerne hätte ich das weiter ausgebaut.“ In den 40 Jahren seiner Tätigkeit für den Seelsorgebereich Rhein-Erft habe er sich frei entfalten können und sei musikalisch nie eingegrenzt oder bevormundet worden.

Nun freue er sich darauf, die Freiheit genießen zu können, andere Gottesdienste zu besuchen und die Heiligen Woche in den imposanten Kirchen Spaniens und Italiens zu erleben.