Die parteiübergreifende Initiative „Gemeinsam für Brühl“ verband mit der Demo den Aufruf, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.
DemonstrationHunderte Menschen setzten in Brühl ein Zeichen für Vielfalt und Demokratie

Rund 500 Menschen hatten sich zur Demonstration für Demokratie, für Vielfalt, Respekt und Menschenwürde auf den Weg gemacht.
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Rund 500 Demonstranten hätten sich auf dem Balthasar-Neumann-Platz zur Demo eingefunden, um noch vor der Kommunalwahl ein starkes Zeichen für Demokratie, für Vielfalt, Respekt und Menschenwürde zu setzen, schilderten die Organisatoren der 2021 gegründeten, parteiübergreifenden Initiative „Gemeinsam für Brühl“, Sonja Tillmann und Susanne Bourier. Verbunden sei die Demo mit dem Aufruf an alle, am 14. September von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Breite gesellschaftliche Unterstützung für die Demonstration in Brühl
Der Demonstrationszug am Freitag finde breite gesellschaftliche Unterstützung, sagte Sonja Tillmann, angefangen bei den Vertretern der demokratischen Parteien, Mitglieder von Vereinen und Belegschaften von Betrieben. Dazu zählten etwa evangelische und katholische Gemeinden, das islamische Gemeindezentrum, die Belegschaften des Kletterwaldes und des Eisenwerks, die Dorfgemeinschaft Heide, das Klimabündnis Brühl, der Schachklub und viele andere mehr.
Auch die Bürgermeisterkandidatin Simone Holderried (Grüne) zeigte sich in der Demo, genauso wie die Kandidaten Marc Prokop (CDU), Bernhard Schumacher (SPD) und Andre Kuhn (Linke). Für viele tausend Menschen wie zum Beginn des Jahres 2024 fehle leider der Schwung, räumte Sonja Tillmann ein.
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Banner wie diese mahnten eine bunte gesellschaftliche Vielfalt an.
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„Wir wollen ein Zeichen setzen für Vielfalt und was wir in Brühl miteinander gestalten wollen“, sagte die Mutter Sarah, die mit ihrer Tochter im Protestzug zum alten Rathaus zog, angeführt vom Rhythmus der Musikgruppe Sambasurium. Mit Regenbogenfarben hatten Mutter und Kind ein Banner gemalt: „Brühl ist bunt.“
Wir wollen zeigen, dass wir Demokraten die Mehrheit sind
Auf der anderen Seite war ein Satz der Autorin Barbara zu lesen: „Hass ist krass. Liebe ist krasser“. Matthias gab sich als der queeren Szene zugehörig zu erkennen. Im Unterschied zum CSD zwei Wochen zuvor, gehe er diesmal aber für die Demokratiestärkung auf die Straße, sagte er. Und Bert König schilderte, als regelmäßiger Demogänger eigentlich erst seit den Protesten gegen Rechts im letzten Jahr unterwegs zu sein. Aber die Kundgebung „Arsch huh“ am Kölner Chlodwigplatz und ihren Einsatz gegen rechte Gewalt in den 90er Jahren habe er noch gut in Erinnerung.
Brühl: Viele Menschen schlossen sich der Demo unterwegs an
Auf dem Weg hätten sich noch viele Menschen der Demo angeschlossen, freute sich Karsten Peters, an der Spitze unterwegs als Ordner von „Gemeinsam für Brühl“. Die Demonstration verlaufe ohne Störungen. Am alten Rathaus angekommen, verzichteten die Veranstalter auf lange Reden. Versammlungsleiter Malte Rast fasste Übereinkünfte der Versammlung zusammen, wie das Einstehen für die Bedeutung von Demokratie und Grundgesetz, das Aushalten unterschiedlicher Meinungen, sowie die Positionierung gegen Antidemokraten, Fake News, Populismus, Angst und Hetze oder die Funktionalisierung von Minderheiten als Sündenböcke.
„Wir wollen zeigen, dass wir Demokraten die Mehrheit sind“, rief er der Versammlung im Hinblick auf die kommenden Wahlen zu und forderte sie zum gemeinsamen Singen auf. Es waren Titel wie „Arsch huh, Zäng ussenander“, „Unsere Stammbaum“ und „Deine Schuld“ von den Ärzten.