Das Brühler Eisenwerk steckt viel Geld in eine bessere Abgasbehandlung. Das ist eine gute Nachricht für die Brühler Wirtschaft, findet unser Autor.
Investition des EisenwerksEin millionenschweres Bekenntnis zum Standort Brühl


Das Brühler Eisenwerk investiert viele Millionen Euro in den Immissionsschutz.
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Das wirtschaftliche Umfeld könnte für das Brühler Eisenwerk wahrlich besser sein. Seit Donald Trump Anfang des Jahres zum zweiten Mal das Präsidenten-Amt in den USA übernommen hat, müssen sich die ohnehin strauchelnde deutsche Automobil-Industrie und ihre Zulieferer auch noch mit einer – vorsichtig ausgedrückt – unübersichtlichen Zollpolitik beschäftigen, die die eigenen Produkte auf dem wichtigen Absatzmarkt jenseits des Atlantiks teurer und damit unattraktiver für die Kundschaft machen dürfte.
Mitte des kommenden Jahrzehnts droht in der Europäischen Union außerdem ein Verbrenner-Aus. Neuwagen, die mit Diesel oder Benzin betankt werden, dürfen dann in den Mitgliedsstaaten nicht mehr zugelassen werden. Die Alternative sind Elektroautos, die wiederum keinen Motorblock aus Brühler Produktion benötigen.
Wichtige Arbeitgeber haben sich aus Brühl verabschiedet
Angesichts dieser Entwicklungen ist die Investition des Eisenwerks in den Immissionsschutz nicht nur ein Schritt, um behördlichen Vorgaben gerecht zu werden und die Geruchsbelästigung für die Menschen der Umgebung zu verringern. Sie ist ein Statement, ein millionenschweres Bekenntnis zum Standort in Brühl und zum Glauben an einen Fortbestand der Gießerei, die möglicherweise in Zukunft ihre Produktpalette anpassen muss.
Für die Brühler Wirtschaft und den hiesigen Arbeitsmarkt ist das alles eine gute Nachricht. Letztere gab es zuletzt nicht im Überfluss. So hat sich unlängst nach der Deutschland-Zentrale von Renault und Nissan auch die Telekom als einst großer Arbeitgeber aus Brühl verabschiedet.