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Seit April eingerüstetSo könnte die Reparatur des neuen Rathauses in Brühl ablaufen

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Zu sehen ist das Brühler Rathaus.

Das Brühler Rathaus am Janshof bleibt noch eine Weile eingerüstet.

Der 30 Millionen Euro teure Rathausanbau zwischen Steinweg und Janshof bleibt vorerst aus Sicherheitsgründen eingerüstet. 

Rund fünf Monate nachdem das im November 2023 eröffnete Brühler Rathaus am Steinweg aus Sicherheitsgründen eingerüstet werden musste, zeichnet sich eine Lösung für die Behebung der Mängel an der Fassade ab.

Ein Großteil der Schäden ist offenbar von über Fugen eingetretenem Wasser verursacht worden. An den betroffenen Stellen könnten nun entweder neue Klinkersteine, Riemchen angebracht und an neuralgischen Stellen Formsteinen eingesetzt werden oder aber man überdeckt die besagten Stellen mit Blechteilen. Die Verwaltung um den Technischen Beigeordneten Ralf Ritter würde nach heutigem Stand letztere Lösung bevorzugen.

Reparaturen am Gebäude könnten rund 140.000 Euro kosten

„Wenn die Probleme nicht ausschließlich auf eine mangelhafte Ausführung zurückzuführen sind, wäre das dauerhaft die bessere Lösung“, so Ritter. Letzte Untersuchungen und Analysen stünden aber noch aus, daher habe man die Entscheidung nochmals zurückgestellt. Rund 140.000 Euro könnten diese Arbeiten kosten. Die von den Architekten bevorzugte Ausbesserung und damit die Beibehaltung der ursprünglichen Optik wäre vorerst günstiger, birgt jedoch die Gefahr erneuter Probleme.

Schon jetzt entstehen mit jedem Tag zusätzliche Kosten. Seit April, damals stellte man das Gerüst auf, wurden inklusive Auf- und späterem Abbau mehr als 50.000 Euro fällig. Jeder weitere Monat schlägt mit 6000 Euro an Mietkosten zu Buche. Ob die Stadt, und damit der Steuerzahler, diese Rechnung begleichen wird, ist noch offen. Möglicherweise muss auch das mit dem Bau beauftragte Unternehmen für die Probleme geradestehen. „Wir gehen von einem Ausführungsfehler aus. Damit läge die Übernahme der Kosten im Bereich der Gewährleistung“, so Ritter.

Von der Verwaltung hieß es zuletzt, die Stadtverwaltung handele mit Nachdruck, um das Problem im ersten Quartal 2026 dauerhaft zu beheben. Erste Mängel an den verklinkerten Dach- und Fassadenflächen waren bereits im Oktober vergangenen Jahres im Rahmen regelmäßig ausgeführter Inspektionen erkannt worden. Einige der aufgeklebten Klinkerriemchen, insbesondere im Bereich der Traufe und der Ortgänge – so nennen Fachleute die obere Begrenzung des Giebels – hätten sich gelöst, hieß es damals. Dies gelte für die Nord- und Südfassade.

Obwohl noch kein Klinkerstein oder Riemchen heruntergefallen war, entschied sich die Stadt im April ein Gerüst aufzubauen, um einer Gefährdung von Passanten vorzubeugen und die Schäden näher inspizieren zu können. Das Rathaus kostete 30 Millionen Euro und war damit deutlich als ursprünglich gedacht.