Eine faustdicke Überraschung lieferte das Viertelfinale des Fußball-Kreispokals.
Kreispokal: VfR Bachem sorgt im Viertelfinale für einen Coup

Für eine Überraschung nicht nur beim Horremer SV sorgt Sven Schiffer (in Gelb) und sein VfR Bachem
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Der David des VfR Bachem besiegte den hoch gehandelten Horremer SV in der regulären Spielzeit, während sich der Underdog aus Wesseling dem Favoriten aus Bergheim erst im Elfmeterschießen geschlagen geben musste. Das benötigte auch Rheinsüd in einem Duell auf Augenhöhe in Elsdorf.
VfR Bachem – Horremer SV 3:2 (2:1). Der zweifache Klassenunterschied reichte nicht für ein Weiterkommen im Pokal. Während der Horremer SV als Vorjahres-Halbfinalist ganz oben in der Tabelle der Bezirksliga steht, ist Bachem in der Kreisliga B nicht einmal in der Reichweite zur Aufstiegszone.
Im Pokal aber bedeutet das alles nichts, er hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Standesgemäß brachte Dominic Moll die Horremer noch früh in Führung. Der „Man of the Match„ Dennis Esser erzielte den Ausgleich und kurz vor der Halbzeit das Tor zur Führung für den Underdog.
Bachem hält mit allem dagegen
Zur Pause kam für Horrem, das mit einer Mischung aus erster und zweiter Mannschaft spielte, Stürmer Stefan Weitz in die Partie. Sein Engagement brachte vorn aber nicht mehr die Wende. Stattdessen brachen sich die Horremer mit einem Eigentor das Genick. Florian Welter traf noch zum Anschluss und in der Nachspielzeit konnte noch kurz in Überzahl auf den Ausgleich gestürmt werden, Bachem hielt die Führung aber fest.
Und so sparte Horrems Trainer Oliver Lehrbach nicht mit Selbstkritik: „Wir haben heute ein schwaches Spiel gezeigt. Leider konnte sich kein Spieler in den Vordergrund spielen und somit haben wir eine erneute Teilnahme am FVM-Pokal leichtfertig verschenkt. Glückwunsch an den VfR Bachem, der aufopferungsvoll kämpfte und spielte.“
RG Wesseling – Hilal-Maroc Bergheim 5:6 n.E. 2:2 (1:1) (1:1). RG Wesseling ist die überragende Mannschaft der Kreisliga B, macht pro Spiel im Schnitt mehr als fünf Tore und hatte sich gegen seinen Gegner aus der Bezirksliga einiges vorgenommen. „Es war, wie wir uns das gedacht haben, ein schweres Spiel. Die haben uns wochenlang beobachtet und studiert. Ich muss dem Gegner ein Riesenkompliment machen, die haben gekämpft und sind um ihr Leben gerannt“, musste der am Ende siegreiche Bergheimer Trainer Josef Pfeiffer nach dem Spiel anerkennen.
Mangelnde Effizienz
Schon in der vierten Minute brachte Jamie Schütz die Rot-Gelben in Führung. Sherif Krasniqi glich aus, doch Pfeiffer haderte sehr mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft: „Wenn wir alle unsere Torchancen ausgenutzt hätten, wäre es schon in der ersten Halbzeit entschieden gewesen, aber ich musste in der Halbzeit etwas lauter werden und dann haben ein wenig umgestellt und in der Folge haben wir auf ein Tor gespielt, aber der Ball wollte nicht rein gehen.“
So schaffte Wesseling mit der Verlängerung schon einen ersten Erfolg. Jamie Schütz traf in der ersten Halbzeit der Verlängerung nochmal zur Führung, Wesseling kassierte in Unterzahl aber den Ausgleich. Im Elfmeterschießen konnte Torhüter Aleksandar Arsenovic mit zwei gehaltenen Elfmetern das Spiel für Bergheim retten.
SC Elsdorf – FC Rheinsüd Köln 5:6 n.E. 1:1 (1:1) (1:1). Beide Mannschaften spielen derzeit eine gute Rolle in ihrer Bezirksliga – Elsdorf in der Staffel 3 und Rheinsüd in der Staffel 1 – und lieferten sich lange ein packendes Match. Der SCE hatte von Beginn an deutlich mehr vom Spiel, Rheinsüd verlegte sich aufs Zerstören und setzte mit langen Bällen nach vorn Nadelstiche.
Elsdorf konnte sein deutliches Chancenplus nicht nutzen und geriet in der zweiten Halbzeit gegen ein verbessertes Rheinsüd durch Yannick Kusche in Rückstand. Die Kölner verpassten daraufhin Chancen zur Entscheidung. Erst in der 90. Minute gelang Luca Gruttmann für Elsdorf das überfällige Tor zum Ausgleich: „Wir mussten das eigentlich nach 90 Minuten regeln. Wir waren klar die bessere Mannschaft“, musste Elsdorfs Co-Trainer Dustin Tesch sich nach dem Spiel ärgern.
Großer Stolz bei Rheinsüd
Nach torloser Verlängerung erwischte Rheinsüd im Elfmeterschießen insgesamt etwas schmeichelhaft das glücklichere Ende. „Wir sind jetzt sehr froh, dass wir ins Halbfinale einziehen und nächstes Jahr im Mittelrheinpokal dabei sein werden. Ich bin super stolz auf die Jungs, das war eine Superleistung“, freute sich Trainer Stefan Krämer über den Sieg seiner Mannschaft aus dem Kölner Süden.
Die noch ausstehende Partie des Viertelfinales zwischen dem TSV Weiß und dem BCV Glesch-Paffendorf wird um 20 Uhr angepfiffen.