Das Entwicklungskonzept für Alt-Hürth soll Städtebaumittel gegen eine „Abwärtsspirale“ sichern.
StadtentwicklungMasterplan soll Alt-Hürth gegen „Abwärtsspirale“ schützen

Aufgewertet werden soll der Stadtteil Alt-Hürth mit Hilfe von Städtebaufördermitteln.
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Für Hermülheim hat die Stadt bereits ein sogenanntes Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) aufgestellt und auf dessen Grundlage Städtebaufördermittel in zweistelliger Millionenhöhe beantragt. Nun soll ein solches Konzept auch für Alt-Hürth entwickelt werden, um den Ortskern mit Fördermitteln aufzuwerten. Auf einstimmigen Beschluss des Planungsausschusses bereitet die Verwaltung jetzt die Auftragsvergabe an ein Planungsbüro vor.
In Hermülheim war es der Bau der Ortsumfahrung, der die Luxemburger Straße vom Verkehr entlastet und deshalb Entwicklungsperspektiven eröffnet hat, die mit dem ISEK genutzt werden sollen. Unter anderem soll die frühere Hauptverkehrsstraße als „Lebensader Lux“ in eine Flaniermeile mit Aufenthaltsqualität und viel Grün umgestaltet werden. In Alt-Hürth sieht die Lage etwas anders aus. Dort soll auf Initiative von CDU und Grünen vor einem Jahr ein Niedergang mit dem ISEK gestoppt werden. In den vergangenen Jahren haben dort viele Geschäfte und Gaststätten geschlossen, es gibt Leerstände und Probleme mit dem Verkehr.
Verbesserung Einzelhandel, Wohnumfeld und Mobilität für Alt-Hürth
In der Verwaltungsvorlage für den Planungsausschuss ist von einer „städtebaulichen Abwärtsspirale“ die Rede, die im Ortsteil bereits ablesbar sei. Überplant werden soll im Rahmen des ISEK-Verfahrens der Bereich zwischen der Kranzmaarstraße im Norden, der Bahntrasse im Süden, der Clementinenschule im Westen und der Dr.-Kürten-Straße im Osten. Wichtige Bausteine sollen die Verbesserung der Einzelhandelssituation, des Wohnumfelds, der Aufenthaltsqualität und der Mobilität sein. Die einzelnen Projekte sollen in einem Masterplan zusammengefasst werden.
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Die Stadt hat bereits verschiedene Fördertöpfe im Auge, die auf der Grundlage des Entwicklungskonzepts angezapft werden sollen. Beispiel aus Hermülheim „Ohne ISEK haben wir keine Chance auf Fördermittel“, stellt der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry fest.
„Das Konzept ist aber auch noch keine Garantie dafür, dass Fördermittel fließen.“ Siry verweist jedoch auf das Beispiel aus Hermülheim, das sehr erfolgreich verlaufen sei. Wie dort soll auch in Alt-Hürth das Konzept mit einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung aufgestellt werden. Die Grünen legen Wert darauf, dass im Rahmen des ISEK besonders der Verkehr unter die Lupe genommen wird.
Veränderungen für Alt-Hürth erst 2025
Veränderungen der Verkehrsführung seien „ein wesentlicher Bestandteil einer Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität“, betont Reinhard Schmitt-Berger, Ratsmitglied der Grünen. „Gerade die Entlastung des zentralen Bereichs von Durchgangs- und Parkverkehr ist notwendig.“ Weniger Auto- und mehr Radverkehr seien auch Ziele des Klimaschutzkonzepts.
Die Grünen-Ratsfrau Inge Cürten-Noack erinnert indes daran, dass es bereits 2010 eine Bürgerwerkstatt zur Aufwertung des Ortsteils gegeben habe. Sie hoffe, dass diesmal Maßnahmen auch umgesetzt würden. SPD-Ratsherr Michael Kleofasz erwartet aber keine schnellen Ergebnisse: „Ich gehe davon aus, dass wir in der nächsten Ratsperiode weit nach 2025 mit Maßnahmen rechnen können.“