Das Grundproblem bestehe aber weiter: Die lange Gesamtdauer der Baumaßnahme sei für die regionale Wirtschaft nach wie vor nicht akzeptabel.
„Punktuelle Entlastung“Handwerk und Wirtschaft in Rhein-Erft begrüßen veränderte A4-Baustelle

Die Autobahn GmbH hat die Verkehrsführung im Bereich der Brücke Eifeltor verändert. Nachdem es dort in den letzten Wochen zu mehreren Lkw-Unfällen gekommen ist, werden die Fahrspuren umgebaut.
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Die Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU), die Arbeitskreis Wirtschaft Hürth (AWH) und die Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft begrüßen die geänderte Einrichtung der Baustelle an der Anschlussstelle Eifeltor auf der A4, die am letzten Maiwochenende umgesetzt wurde. Die Anpassungen im Baustellenverlauf sind ein Schritt in die richtige Richtung und zeigen, dass Verbesserungen bei der Verkehrsführung grundsätzlich möglich sind.
„Die Entlastung im täglichen Verkehr ist spürbar – zumindest punktuell. Aber das Grundproblem bleibt bestehen: Die sich abzeichnende lange Gesamtdauer der Maßnahme ist für die regionale Wirtschaft nach wie vor nicht akzeptabel“, so Guido Mumm Vorsitzender des AWH.
Diese Form der Nicht-Kommunikation ist ein fatales Signal – gerade für den Mittelstand, der tagtäglich unter den Folgen dieser Maßnahmen leidet
Die aktuelle Baustelle verursacht erhebliche Verkehrsbehinderungen für Handwerksbetriebe, Zulieferer, Pendler und Kunden – und das in einer Region, die ohnehin unter massiven Infrastrukturengpässen leidet. Die drei Wirtschaftsorganisationen fordern deshalb mit Nachdruck eine konsequente Planungs- und Umsetzungsbeschleunigung. Es müsse endlich der politische Wille erkennbar werden, Großprojekte im Bereich Verkehr mit mehr Tempo und Augenmaß durchzuführen.
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Besonders enttäuscht zeigen sich IFU, AWH und die Kreishandwerkerschaft über das bisher ausgebliebene Antwortschreiben des Bundesverkehrsministers. Ein gemeinsames Schreiben der drei Verbände mit konkreten Forderungen und Verbesserungsvorschlägen liegt dem Ministerium seit mehreren Wochen vor – bislang ohne Rückmeldung.

Guido Mumm, ist Vorsitzender des Arbeitskreises Wirtschaft Hürth.
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„Diese Form der Nicht-Kommunikation ist ein fatales Signal – gerade für den Mittelstand, der tagtäglich unter den Folgen dieser Maßnahmen leidet“, beklagt Peter Ropertz, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.
Die Wirtschaftsverbände fordern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Anliegen der Region – nicht nur in Sonntagsreden, sondern in der täglichen Infrastrukturpolitik. Ein zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort brauche funktionierende Verkehrsachsen – und diese müssen mit Rücksicht auf die regionalen Betriebe geplant, umgesetzt und fertiggestellt werden. „Außerdem muss eine Abstimmung von Baumaßnahmen unter den Straßenbaulastträgern erfolgen“, fordert Ingo Arlinghaus, Vorsitzender der IFU. (jtü)
