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Teilhabeplan beschlossenSo will Bonn Inklusion und Barrierefreiheit stärken

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 19.11.2024, Bayern, München: Ein Mann steht mit seinem Rollstuhl am S-Bahnhof Laim an einer Treppe.  (zu dpa: «Barrierefreiheit ist noch ausbaufähig») Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Der Plan umfasst unter anderem die Lebensbereiche Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. (Symbolbild)

Bonn hat einen neuen Teilhabeplan beschlossen. Die Zusammenarbeit mit der Behinderten-Gemeinschaft Bonn gilt als deutschlandweit einzigartig.

Die Stadt Bonn will sich weiterhin hinsichtlich Inklusion und Barrierefreiheit verbessern. Kurz vor der Sommerpause hat der Stadtrat den aktualisierten Teilhabeplan „Bonn Inklusiv – Version 2025“ beschlossen, teil die Stadtverwaltung mit. Noch fehlt die Zustimmung der Bezirksvertretung Bad Godesberg, aber die gilt als Formsache.

„Die Wertschätzung von Vielfalt sowie die Schaffung einer inklusiven Stadt ist weiterhin oberstes Ziel“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Schon 2009 hatte die Stadt Bonn einen ersten Teilhabeplan als Instrument zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erarbeitet, nach dem sich die Stadtverwaltung seit 2011 richtet.

Stadt Bonn veröffentlicht Plan erstmals in Einfacher Sprache

Die überarbeitete Fassung enthält 81 konkrete Handlungsempfehlungen, wie Bonn für Menschen mit Behinderung zugänglicher und lebenswerter werden soll. Dabei geht es um verschiedene Bereiche des Alltags: von Bildung und Arbeit über Wohnen und Gesundheit bis hin zu Freizeit und Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben.

Beispielsweise empfiehlt der Plan, mehr barrierefreie Angebote in Museen, Bibliotheken und Sportstätten zu schaffen sowie mehr barrierefreie und bezahlbare Wohnungen in Neubauprojekten. Zur Verbesserung der politischen Teilhabemöglichkeiten soll es unter anderem Schulungsangebote für Menschen mit Behinderung zur Selbstvertretung geben. 

Zusammenarbeit mit Behinderten-Gemeinschaft bundesweit einzigartig

Auch gesonderte Unterstützungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen und unsichtbaren Behinderungen soll die Stadt Bonn laut Plan schaffen. Die Empfehlungen für „Bonn Inklusiv“ wurden in einem breiten Beteiligungsprozess entwickelt – mit Bürgerinnen und Bürgern, Politik, Stadtverwaltung und der Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V.

Neu ist, dass der Plan in Einfacher Sprache veröffentlicht wird – so soll möglichst er für möglichst viele Menschen verständlich sein. Übersetzt wurden die Empfehlungen durch die Geschäftsstelle Behindertenpolitischer Teilhabeplan. Eine Gruppe von Expertinnen und Experten mit Behinderung – die sogenannten „Textheldinnen und Texthelden“ – hat die leicht verständliche Fassung geprüft.

Die Stadt Bonn betont die umfassende Unterstützung durch die Behinderten‑Gemeinschaft Bonn, die seit über 20 Jahren die Funktion der kommunalen Behindertenbeauftragten übernehme. Diese Zusammenarbeit sei bundesweit einzigartig, teilt die Stadt Bonn mit.

Der Teilhabeplan in einfacher Sprache kann online auf der Webseite der Bonner Stadtverwaltung eingesehen werden. Begleitend kündigt die Stadt Bonn Podcasts zum Thema und moderierte Veranstaltungen an. Die geplante Anhörung im Bezirksrat Bad Godesberg bildet den letzten Schritt vor dem Inkrafttreten der Empfehlungen.