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Viele IdeenEitorfer Ausschuss vertagt Entscheidung über Krewel-Areal

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Krewel-Meuselbach in Eitorf wird schließen, noch arbeiten die Menschen dort.

Krewel-Meuselbach in Eitorf wird schließen, noch arbeiten die Menschen dort.

Die Gemeindeverwaltung wollte eine Veränderungssperre beschließen lassen.

Abgesetzt von der Tagesordnung hat der Ausschuss für Stadtplanung, Ortsentwicklung, Mobilität und Klimaschutz mit Mehrheit den Beschlussvorschlag der Verwaltung, das Krewel-Gelände mit einer Veränderungssperre zu belegen. Die Verwaltung wollte den Bebauungsplan aufheben und einen neuen zur städtebaulichen Neuordnung des Areals aufstellen.

Gemeindeverwaltung Eitorf könnte ebenfalls umziehen

Den 22.000 Quadratmeter großen Park mitsamt Direktorenvilla des Krewel-Geländes hat die Gemeinde bereits gekauft. Außer der Etablierung einer Grundschule, eines Feuerwehrstandorts und von nicht störendem Gewerbe sowie Wohnungen ist in der Überlegung, auch die Gemeindeverwaltung dort anzusiedeln, und zwar auf dem Werksgelände mit Hallen und Verwaltungsgebäude von Krewel Meuselbach. Der Eitorfer Standort des Pharmaunternehmens wird im Sommer schließen.

Mit dem Umzug des Rathauses könnte das Rathausgrundstück am Markt als zentrales Versorgungsgebiet „Innenstadt“ entwickelt werden. Der Beschluss einer Veränderungssperre für das Gebiet zwischen Bahnhofstraße, Krewelstraße, Obere Hardt und Grüner Weg könnte eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten, so die Überlegung aus dem Rathaus.

Für die Sozialdemokraten stellte Dietmar Tendler gleich zu Beginn der Ausschusssitzung den Antrag, diese Vorlage abzusetzen. Dem folgte schließlich eine Mehrheit. Vorrang sollte laut Tendler nicht die Sicherung des Vorkaufsrechtes für die Gemeinde haben, sondern ein potenzieller Investor, der Arbeitsplätze schafft und das Krewel-Gelände sinnvoll nutzt. Tendler: „Wir stehen für eine Stadtentwicklung mit Augenmaß und Investoren, die Arbeitsplätze schaffen. Die dürfen nicht durch vorschnelle Beschlüsse abgeschreckt werden.“

Eitorfer SPD stellt sich nicht grundsätzlich gegen strategische Entwicklung

Auch Fraktionschefin Sara Zorlu äußerte Kritik. Es sei aus Sicht der SPD nicht zu verantworten, zeitgleich mit wichtigen und umfangreichen Projekten wie Marktplatz-Umgestaltung, Sportstättensanierung und Ausbau der Kitaplätze auch noch einen strategischen Grundstücks- und Immobilienkauf in Betracht zu ziehen, wie ihn der Bürgermeister vehement anstrebe.

Da müssten zunächst auch die langfristigen finanziellen Konsequenzen diskutiert werden. Zorlu: „Die SPD steht aber auch einer strategischen Entwicklung des gesamten Areals offen gegenüber, allerdings erst nach einer Abwägung der finanziellen Möglichkeiten.“ Dabei könne man auch potenzielle Investoren einbeziehen und müsse Eitorfs begrenzten finanziellen Spielraum berücksichtigen. (rö)